Die EU-Staaten haben am Donnerstag den geplanten Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer beschlossen. Damit werden unter anderem der Auftrag und der Sitz des Hauptquartiers für die Operation Aspides in der griechischen Stadt Larisa festgelegt. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur von Diplomaten. Bei einem Außenministertreffen am 19. Februar in Brüssel soll der formale Beschluss zum Start des Einsatzes gefasst werden.
Der grundsätzliche Plan für den EU-Militäreinsatz sieht vor, europäische Kriegsschiffe und luftgestützte Frühwarnsysteme zum Schutz von Frachtschiffen in die Region zu entsenden. Diese sollen dann dort Handelsschiffe vor Angriffen der Abdul-Malik al-Huthi ist der Mann, der Amerika den Krieg erklärtHuthi-Rebellenmilitant-islamistischen Huthi aus dem Jemen schützen. Mit dem Beschuss von Schiffen will die Miliz ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen erzwingen, die auf das beispiellose Massaker der islamistischen Hamas in Israel am 7. Oktober folgten.
Militäroperation im Roten Meer: Bundeswehr beteiligt sich mit Fregatte "Hessen"
Die Bundeswehr will sich mit der Fregatte "Hessen" an dem Einsatz beteiligen. Das Schiff mit etwa 250 Soldatinnen und Soldaten an Bord lief dafür bereits am Donnerstag vom Marinestützpunkt in Wilhelmshaven in Richtung Rotes Meer aus. Es ist unter anderem mit Flugabwehrraketen ausgerüstet und wurde speziell für den Geleitschutz und die Seeraumkontrolle konzipiert. Mit seinem speziellen Radar kann es nach Angaben der Bundeswehr einen Luftraum von der Größe der gesamten Nordsee überwachen.
Die Bundeswehr will mit der Verlegung des Kriegsschiffes die Voraussetzungen für eine deutsche Beteiligung an dem EU-Einsatz schaffen. Ein EU-Beschluss und ein Mandat des Bundestages stehen dafür noch aus – wurden zuletzt aber im Laufe des Februars erwartet. Die "Hessen" soll bis Ende Februar in dem Einsatzgebiet ankommen.
EU-Einsatz im Roten Meer: USA und Großbritannien griffen Ziele der Huthi an
Große Reedereien meiden angesichts der Gefahren zunehmend die kürzeste Verbindung auf dem Seeweg zwischen Asien und Europa durch das Rote Meer und den Suezkanal. Das wirkt sich mittlerweile erheblich auf die Weltwirtschaft aus. Die USA und Großbritannien haben deswegen zuletzt direkt Ziele der Huthi im Jemen angegriffen. Die EU will allerdings bei solchen proaktiven Einsätzen nicht mitmachen. (mit dpa)