Erbittert wurden die Verhandlungen geführt, nun liegt endlich eine Vereinbarung vor. Und doch können die beiden Hauptakteurinnen ihre Enttäuschung nicht verbergen. Das Thema: Gewalt gegen Frauen. Monatelang hatten die Sozialdemokratin Evin Incir und die Konservative Frances Fitzgerald für einen Passus gestritten: die Klausel zur Vergewaltigung auf der Grundlage fehlender Einwilligung zum Geschlechtsverkehr. Ohne Erfolg. Sie wurde aus der neuen Richtlinie gestrichen. Das heißt: Es gibt keine gemeinsame Definition von Vergewaltigung. Während sich die Mehrheit der EU-Abgeordneten dafür ausgesprochen hatte, das Prinzip „Nur Ja heißt Ja" europaweit durchzusetzen, demzufolge die Beteiligten ausdrücklich dem Sex zustimmen müssen, leisteten einige EU-Länder Widerstand.
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