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Washington
Ehemaliger US-Botschafter Kornblum gestorben
Viele dürften ihn aus diversen Politsendungen im Fernsehen kennen. Der ehemalige US-Botschafter John Kornblum in Deutschland war Transatlantiker durch und durch – und "ein Freund Deutschlands".
Wolfgang Borrs, dpa, Kornblum.jpg       -  Der ehemalige US-Botschafter John Kornblum war als Amerika-Experte häufig in Talkshows zu Gast.
Foto: Wolfgang Borrs, dpa | Der ehemalige US-Botschafter John Kornblum war als Amerika-Experte häufig in Talkshows zu Gast.
Redaktion
 |  aktualisiert: 11.03.2024 09:37 Uhr

Der ehemalige US-Botschafter in Deutschland, John Kornblum, ist tot. Er starb am Donnerstag im Alter von 80 Jahren in Nashville, wie die Deutsche Presse-Agentur am Freitag von einem Freund der Familie erfuhr. Zuerst hatte die Zeitung "Tagesspiegel" berichtet. Kornblum war von 1997 bis 2001 US-Botschafter zunächst in Bonn, dann in Berlin. 

Kornblum äußerte sich auch nach seiner Karriere im Dienst des US-Außenministeriums immer wieder zu aktuellen politischen Themen. Der Transatlantiker trat regelmäßig als Experte in deutschen Politiksendungen auf. Kornblum, dessen Vorfahren aus Ost-Preußen stammten, sprach fließend Deutsch.

Das war John Kornblums diplomatische Karriere

Seine diplomatische Karriere brachte ihn mehrfach nach Deutschland. Gleich zu Beginn arbeitete er am US-Generalkonsulat in Hamburg. Er war später in der politischen Abteilung der US-Botschaft in Bonn tätig. Während dieser Zeit nahm er an den Verhandlungen am Viermächteabkommen über Berlin teil, das Anfang der 1970er Jahre geschlossen wurde und zur Entspannung im Kalten Krieg beitrug. 

Von 1979 bis 1981 arbeitete Kornblum als politischer Berater an der Vertretung der Vereinigten Staaten in West-Berlin, war später stellvertretender Kommandant des amerikanischen Sektors. 

John Kornblum wurde später Investmentbanker

Kornblum wurde 1943 in Detroit geboren. Er studierte unter anderem Deutsch und Internationale Beziehungen. 1964 trat er in den Auswärtigen Dienst seines Landes ein. Dort machte er Karriere und vertrat die USA auch bei der Nato oder der Konferenz über Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa. Für den Posten als US-Botschafter in Deutschland nominierte ihn in der damalige US-Präsident Bill Clinton. Nach seiner Zeit als Diplomat war er als Investmentbanker tätig. 

Die Forschungsinstitution American Academy in Berlin würdigte Kornblums "unerschütterliches Engagement für die Förderung der transatlantischen Beziehungen" und sein "diplomatisches Geschick". Der Politiker und ehemalige US-Botschafter in Deutschland (1991-1993), Robert Kimmitt, nannte Kornblum einen "großen amerikanischen Diplomaten, einen starken Transatlantiker und einen überzeugten Freund Deutschlands". (dpa)

 
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