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China
Zwei Deutsche wegen mutmaßlicher Spionage für China in U-Haft
Zwei Männer und eine Frau sollen für China spioniert haben - die Männer sitzen nun in Untersuchungshaft. Ihnen wird geheimdienstliche Agententätigkeit vorgeworfen.
Generalbundesanwaltschaft.jpeg       -  Laut der Bundesanwaltschaft wurden drei Deutsche wegen mutmaßlicher Spionage für China festgenommen.
Foto: Uli Deck, dpa (Symbolbild) | Laut der Bundesanwaltschaft wurden drei Deutsche wegen mutmaßlicher Spionage für China festgenommen.
Svenja Moller
 |  aktualisiert: 25.04.2024 02:49 Uhr

Weil sie für China spioniert haben sollen, wurden am Montag drei Deutsche festgenommen. Das teilte die Bundesanwaltschaft mit. Ihnen wird geheimdienstliche Agententätigkeit und Verstoß gegen das Außenwirtschaftsgesetz vorgeworfen. Bei den Verdächtigen handelt es sich um einen 59-Jährigen aus Bad Homburg und ein Ehepaar aus Düsseldorf. Sie sollen "seit einem nicht genau bestimmbaren Zeitpunkt vor Juni 2022" Informationen über Militärtechnik an den chinesischen Geheimdienst weitergegeben haben. Am Montag wurden die beschuldigten Männer dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt, sie sitzen nun in Untersuchungshaft. Die Frau soll dem Ermittlungsrichter erst am Dienstag vorgeführt werden, der über den Vollzug der Untersuchungshaft entscheiden wird.

Drei Deutsche sollen mit chinesischem Geheimdienst in Kontakt gestanden haben

Laut Generalbundesanwalt Jens Rommel soll der Hauptverdächtige 59-jährige Thomas R. mit einem Mitarbeiter des chinesischen Geheimdienstes MSS in Kontakt gestanden haben. In dessen Auftrag soll er in Deutschland Daten zu "militärisch nutzbaren innovativen Technologien" beschafft haben. Das Ehepaar Herwig (72) und Ina F. (58), das in Düsseldorf eine Firma betreibt, soll ihm dabei geholfen haben. Die Ermittler glauben, dass die Firma deutschen Wissenschaftlern und Forschern "als Medium zur Kontaktaufnahme und Zusammenarbeit" gedient habe. 

Mutmaßliche Spionage für China: Kooperationsabkommen mit Universität

Das Ehepaar soll über ihr Unternehmen auch ein Kooperationsabkommen mit einer deutschen Universität zum Wissenschaftstransfer geschlossen haben. Gegenstand sei in der ersten Phase die Erstellung einer Studie für einen chinesischen Vertragspartner zum Stand der Technik von Maschinenteilen gewesen, die auch für den Betrieb leistungsstarker Schiffsmotoren, etwa in Kampfschiffen, von Bedeutung sind. 

Hinter dem chinesischen Vertragspartner stand offenbar der Mitarbeiter des MSS, von dem Thomas R. seine Aufträge erhielt. Staatliche chinesische Stellen sollen das Projekt finanziert haben. Als die drei Beschuldigten festgenommen wurden, hätten sie sich in weiteren Verhandlungen über Forschungsprojekte, die zum Ausbau insbesondere der maritimen Kampfkraft Chinas nützlich sein könnten, befunden. Zudem sollen sie im Auftrag des MSS einen Speziallaser in Deutschland beschafft und ohne Genehmigung nach China ausgeführt haben.

 
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