In der afghanischen Hauptstadt Kabul sind bei einem Selbstmordanschlag nahe des Außenministeriums mindestens sechs Menschen ums Leben gekommen. Mehrere weitere Personen seien verletzt worden, darunter drei Sicherheitskräfte der Taliban, teilte der Sprecher der Polizei in Kabul, Chalid Sadran, am Montag mit. Der Anschlag ereignete sich kurz nach Mittag (Ortszeit) während des Berufsverkehrs, als Regierungsangestellte ihren Arbeitstag aufgrund des Fastenmonats Ramadan vorzeitig beendeten.
Nach Angaben der italienischen Hilfsorganisation Emergency, die im Zentrum Kabuls ein Krankenhaus betreibt, wurden nach dem Vorfall 12 Verletzte, darunter ein Kind, aufgenommen. Zwei Menschen seien bereits tot ins Krankenhaus eingeliefert worden, teilte Emergency auf Twitter mit.
Zunächst bekannte sich niemand zu dem Angriff. Erst Mitte Januar wurden bei einem Anschlag beim Außenministerium mindestens fünf Menschen getötet. Der örtliche Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) hatte den Anschlag in der Folge für sich reklamiert.
Die in Afghanistan regierenden Taliban haben trotz ideologischer Nähe die Sunnitenmiliz IS seit ihrem Auftauchen in Afghanistan Anfang 2015 bekämpft. Auch nach ihrer Machtübernahme im August 2021 hat der IS immer wieder tödliche Anschläge in dem Land verübt, vor allem auf Sicherheitskräfte der ebenfalls sunnitischen Taliban und Religionsstätten der Schiiten. (dpa)