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Manila
Tropensturm „Trami”: Mehr als 20 Tote auf den Philippinen
Wieder fegt ein schwerer Tropensturm über die Philippinen. Auf der Hauptinsel Luzon steht das Wasser meterhoch - und die Zahl der Opfer steigt. „Trami” löst auch Lawinen an einem Vulkan aus.
Tropensturm „Trami” - Philippinen       -  Das Wasser stand vielerorts bis zu den Dächern.
Foto: John Michael Magdasoc/AP | Das Wasser stand vielerorts bis zu den Dächern.
dpa
 |  aktualisiert: 27.10.2024 02:30 Uhr

Die Zahl der Todesopfer und Vertriebenen durch den schweren Tropensturm „Trami” auf den Philippinen steigt. Mindestens 24 Menschen wurden Behördenangaben zufolge in den Tod gerissen. Die meisten Opfer seien ertrunken, von Erdrutschen begraben oder von umstürzenden Bäumen getroffen worden, sagte der örtliche Polizeisprecher Andre Dizon. Mehr als 196.000 Einwohner mussten aus ihren Häusern fliehen und sich in Sicherheit bringen. Die Verwüstungen sind teilweise enorm.

Besonders schlimm betroffen waren die Stadt Naga City etwa 260 Kilometer südlich der Hauptstadt Manila sowie die Provinzen Albay und Catanduanes. Die Regionen gehören alle zur Hauptinsel Luzon. Retter kämpften sich mit Booten durch gewaltige braune Wassermassen.

Schlammlawinen vom Vulkan Mayon

Die Behörden sprachen von Rekord-Niederschlägen. „Innerhalb von 24 Stunden ist so viel Regen gefallen wie sonst in zwei Monaten”, sagte Glenda Ong Bongao, Gouverneurin von Albay, einem Radiosender in Manila. „Sogar die Evakuierungszentren mussten irgendwann wegen der Überschwemmungen evakuiert werden.” Zum Teil wurden Betroffene auch in Kirchen untergebracht.

Das Wasser stand gebietsweise meterhoch. Viele Bürger mussten sich auf ihre Dächer retten, manche harrten dort zwei Nächte aus, weil die Rettungsteams sie nicht erreichen konnten. Auf den Straßen lagen von den Fluten mitgerissene Autos übereinandergestapelt im Schlamm. In der Stadt Guinobatan lösten die heftigen Regenfälle auch Schlamm- und Schuttlawinen vom Vulkan Mayon aus, die Fahrzeuge und Häuser unter sich begruben.

Etwa sieben Millionen Menschen waren zeitweise ohne Strom. Dieser war von den Behörden aus Sicherheitsgründen abgestellt worden, um Unfälle in den Wassermassen zu verhindern. Die Regierung setzte in der Hauptstadt Manila und anderen Provinzen den Unterricht in den Schulen aus. 

„Trami”, der auf den Philippinen „Kristine” genannt wird, wird von Meteorologen als „schwerer Tropensturm” eingestuft, bislang aber nicht als Taifun. Er wird den südostasiatischen Inselstaat dem Wetteramt zufolge wahrscheinlich am Freitagnachmittag verlassen.

Erst vor rund drei Wochen hatte Taifun „Krathon” auf den Philippinen eine Spur der Zerstörung mit Überflutungen und Erdrutschen hinterlassen. Anfang September fegte „Yagi” über die Inseln und riss etwa 20 Menschen in den Tod. Zehntausende mussten ihre Häuser verlassen. Die Philippinen werden jedes Jahr von durchschnittlich etwa 20 Taifunen getroffen. Der bisher schlimmste Sturm „Haiyan” hatte im November 2013 mehr als 6.300 Todesopfer gefordert.

Tropensturm „Trami” - Philippinen       -  Viele konnten sich nur noch mit Booten in Sicherheit bringen.
Foto: John Michael Magdasoc/AP | Viele konnten sich nur noch mit Booten in Sicherheit bringen.
Tropensturm Trami auf den Philippinen       -  Vom Vulkan Mayon gingen Schlammlawinen nieder.
Foto: John Michael Magdasoc/AP | Vom Vulkan Mayon gingen Schlammlawinen nieder.
Tropensturm Trami auf den Philippinen       -  Rettung gab es gebietsweise nur noch mit Booten.
Foto: Philippine Army/XinHua/dpa | Rettung gab es gebietsweise nur noch mit Booten.
Tropensturm Trami auf den Philippinen       -  Die Verwüstungen durch „Trami” auf der Hauptinsel Luzon sind groß.
Foto: John Michael Magdasoc/AP | Die Verwüstungen durch „Trami” auf der Hauptinsel Luzon sind groß.
Tropensturm Trami auf den Philippinen       -  Viele mussten lange auf ihren Dächern ausharren, bis Helfer sie erreichten.
Foto: Uncredited/Philippine Coast Guard/AP/dpa | Viele mussten lange auf ihren Dächern ausharren, bis Helfer sie erreichten.
Tropensturm „Trami” - Philippinen       -  Auch Kirchen wurden als Evakuierungszentren genutzt.
Foto: Aaron Favila/AP | Auch Kirchen wurden als Evakuierungszentren genutzt.
 
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