Eine goldene Taschenuhr, die Überlebende der „Titanic” ihrem Retter geschenkt haben, hat bei einer Auktion in Großbritannien einen Rekordpreis erzielt. Der Zeitanzeiger aus 18-karätigem Gold wurde beim Auktionshaus Henry Aldridge & Son für 1,56 Millionen Pfund (1,87 Millionen Euro) von einem privaten Sammler aus den USA gekauft, wie britische Medien berichteten.
Mehr Geld wurde demnach noch nie bei einer Versteigerung für ein Erinnerungsstück an das bekannteste Schiffsunglück der Geschichte gezahlt.
Damit ist der höchste Preis für ein „Titanic”-Andenken in diesem Jahr bereits zum zweiten Mal geknackt worden. Erst im März war eine goldene Taschenuhr des reichsten Passagiers, Millionär John Jacob Astor, für 1,175 Millionen Pfund vom selben Auktionshaus versteigert worden. Zuvor trug diesen Titel eine Geige, die während des Untergangs gespielt wurde und 2013 im selben Auktionshaus für 1,1 Millionen Pfund den Besitzer wechselte.
Ungebrochene Faszination für die „Titanic”
Die erneute Rekordauktion zeige, dass die Faszination der „Titanic” ungebrochen sei, zitierte die BBC den Auktionator Andrew Aldridge. Das Angebot an Erinnerungsstücken werde „immer geringer und die Nachfrage immer größer”.
Die „Titanic” galt als größter und wertvollster Passagierdampfer ihrer Zeit. Bei der Jungfernfahrt auf dem Weg nach New York stieß das Schiff aber gegen einen Eisberg und sank. Fast 1.500 Menschen starben.
700 Überlebende gerettet
Als erstes Schiff erreichte damals innerhalb weniger Stunden das Passagierschiff „HMS Carpathia” die Unglücksstelle. Kapitän Arthur Rostron und seine Crew fischten mehr als 700 Überlebende aus dem Wasser. Zum Dank überreichten später die Witwen von drei wohlhabenden Reisenden, darunter die Frau des reichsten Passagiers John Jacob Astor, dem Kapitän die goldene Uhr.
Im Deckel steht die Widmung „Überreicht an Kapitän Rostron mit der tief empfundenen Dankbarkeit und Anerkennung dreier Überlebender der Titanic am 15. April 1912, Mrs. John B. Thayer, Mrs. John Jacob Astor und Mrs. George D. Widener”.