Sie wurde als „Queen” bezeichnet und tausendfach fotografiert - nun ist eine Grizzly-Bärin mit dem Namen 399 im US-Bundesstaat Wyoming bei einem Unfall umgekommen. Das Tier sei am Dienstagabend (Ortszeit) südlich der Stadt Jackson von einem Auto angefahren und tödlich verletzt worden, teilte die US-Naturschutzbehörde mit. Die Identität der Bärin sei durch ihre Ohrmarken und einen Mikrochip bestätigt worden. Der Fahrer des Autos sei wohlauf.
Die Bärin habe zum Zeitpunkt des Unfalls ein etwa einjähriges Jungtier bei sich gehabt, das ersten Erkenntnissen zufolge nicht in den Unfall verwickelt gewesen sei. Wo es sich nun aufhalte, sei nicht bekannt, das Gebiet werde überwacht. Mit 28 Jahren sei 399 die älteste bekannte Grizzly-Bärin gewesen, die sich noch fortgepflanzt habe.
Königin des Nationalparks
In Anspielung auf ihren Wohnort, den Grand-Teton-Nationalpark im Westen Wyomings, sei sie auch „Queen der Grand Tetons” genannt worden, berichteten US-Medien. Sie habe sich mit ihren Jungen oft in der Nähe von Straßen aufgehalten - wohl, um der Bedrohung durch männliche Grizzlys zu entgehen, die manchmal ihren eigenen Nachwuchs töteten, hieß es in der „Washington Post”. Im Lauf ihres Lebens habe die Bärin Schätzungen zufolge 18 Junge bekommen.
Tausende Touristen aus der ganzen Welt seien nach Wyoming gereist, um einen Blick auf 399 zu erhaschen. Auf ihrem Instagram-Account folgten der Bärin mehr als 56.000 Menschen. 399 sei „die meistfotografierte Bärin der Welt”, hieß es in einer Mitteilung der National Parks Conservation Association (NPCA).
Immer wieder Autounfälle mit Grizzlys
Der Leiter des Grand-Teton-Nationalparks, Chip Jenkins, nannte die Bärin „die prominenteste Botschafterin ihrer Art”. „Sie hat zahlreiche Besucher auf der ganzen Welt dazu inspiriert, sich für den Naturschutz einzusetzen und wird sehr vermisst werden.”
In den USA leben nach Angaben der US-Naturschutzbehörde mehr als 1900 Grizzlys. Sie gelten als bedrohte Art und werden geschützt. In der Regel werden sie etwa 25 Jahre alt. Zwischen 2009 und 2023 seien alleine im sogenannten Größeren Yellowstone-Ökosystem, zu dem der Grand-Teton-Nationalpark gehört, 49 Grizzlys durch Kollisionen mit Autos ums Leben gekommen. 2024 seien zwei Todesfälle registriert worden.