John Bolton, Sicherheitsberater des US-Präsidenten Donald Trump, führt die außenpolitischen Hardliner im Weißen Haus an. Seit Wochen befeuert er die politische Eskalation des Konflikts mit dem Iran. Seinen Ruf als „Trumps Kriegs-Flüsterer“ (CNN) hat sich Bolton hart erarbeitet.
Als Staatssekretär in der Bush-Regierung bedrohte er den obersten UN-Waffeninspekteur, der mit dem Irak über Inspektionen verhandelte, und unterstützte den Angriff aufgrund von Geheimdienstinformationen über Massenvernichtungswaffen, die sich später als falsch herausstellten.
2015 forderte Bolton, den Iran zu bombardieren, um ihn an der Entwicklung einer Atombombe zu hindern. Beim Regierungsantritt war Trump einerseits fasziniert von den markigen Auftritten Boltons als Kommentator seines rechten Haussenders Fox. Andererseits hat der Präsident im Wahlkampf versprochen, die USA aus internationalen Konflikten herauszuhalten.
So entschied er sich zunächst gegen den Mann als Außenminister. Boltons Chance kam, als der moderate Sicherheitsberater H.R. McMaster vor einem Jahr zurücktrat und er dessen Job übernehmen konnte. Tatsächlich scheint seit Wochen ein Richtungsstreit zwischen den außenpolitischen Falken und den Anhängern einer isolationistischen Politik im Weißen Haus zu toben.
Der Präsident selber ist erratisch, impulsiv und weitgehend ahnungslos, was den Ausgang schwer vorhersehbar macht. Bolton hingegen weiß, was er will: einen Regime-Wechsel im Iran mit militärischen Mitteln erzwingen. (doe) Foto: kyodo, dpa