Der 21-Jährige, in dessen Kofferraum Polizeibeamte die Leiche einer 57 Jahre alten Frau gefunden haben, sitzt seit Montag in Untersuchungshaft. Am Montagnachmittag gab das Amtsgericht Nürnberg einem entsprechenden Antrag der Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth statt. „Der Beschuldigte steht im Verdacht, die 57-Jährige ermordet zu haben“, sagte die Oberstaatsanwältin Antje Gabriels-Gorsolke.
In der Nacht zum Sonntag war einer Polizeistreife auf der A 73 bei Bamberg gegen 1 Uhr ein Fahrzeug aufgefallen, das in Schlangenlinien fuhr. Der Fahrer entzog sich zunächst den Versuchen der Polizei, ihn zum Anhalten zu zwingen. Nachdem der 21-Jährige die Autobahn verlassen hatte, versuchte er zu Fuß zu flüchten. Dabei gelang es den Polizisten, ihn festzunehmen.
Im Kofferraum seines Fahrzeugs entdeckten die Polizisten wenig später die Leiche einer aus Nürnberg stammenden 57-jährigen Frau.
Beschuldigter ist polizeibekannt
Die Obduktion bestätigte den ersten Augenschein: „Die Frau ist eines gewaltsamen Todes gestorben“, sagte Gabriels-Gorsolke auf Nachfrage. Zu den genauen Umständen ihres Todes wollte sich die Oberstaatsanwältin „aus ermittlungstaktischen Gründen“ nicht einlassen.
Keine neuen Erkenntnisse liegen den Ermittlern laut Gabriels-Gorsolke zur Frage vor, in welchem Verhältnis Beschuldigte und Opfer zueinander standen. Dem durch verschiedene Medien geisternde Gerüchte, bei der Tötung handele es sich um eine Beziehungstat, entzog Gabriels-Gorsolke die Grundlage: „Darauf deuten bislang keinerlei Hinweise.“
Der Beschuldigte hat sich ins Schweigen zurückgezogen. Weder zu seiner Person noch dazu, wie die Leiche der 57-Jährigen in seinen Kofferraum gelangte, machte der junge Mann bislang Angaben. Die Ermittler sind sich über die Identität des 21-Jährigen im Klaren. „Er ist polizeibekannt“, sagte Gabriels-Gorsolke.
Noch am Sonntag hatte die Polizei eine Tiefgarage und das Haus untersucht, in dem die 57-Jährige gewohnt haben soll. Darüber hinaus sind Zeugen vernommen worden.