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BERLIN
Lastenräder: Interesse an Bonus gering
Christian Grimm
Christian Grimm
 |  aktualisiert: 17.02.2020 02:10 Uhr

Es klingt nach einem guten Konzept. Statt mit dem Dieseltransporter sollen Paketboten und Handwerker mit einem Lastenfahrrad zu den Kunden kommen. Damit das Treten leichter fällt, unterstützt ein Elektromotor die Fahrt. Die Bundesregierung fördert den Kauf von Lastenrädern für Unternehmen mit bis zu 2500 Euro je Exemplar. Doch das Programm ist ein Reinfall, wie neueste Zahlen zeigen, die dieser Redaktion vorliegen. 2019 wurden in ganz Deutschland gerade 301 E-Lastenräder bezuschusst. Das geht aus einer Antwort auf eine Anfrage der Grünen-Fraktion hervor. Ausgezahlt wurden 577 000 Euro.

Für die Grünen ist die schwache Nachfrage eine verschenkte Chance, die Luft in den Städten besser zu machen und die Straßen vom Verkehr zu entlasten. „Dass die Bundesregierung im letzten Jahr nur 300 gewerbliche Lastenräder gefördert hat, ist ein Armutszeugnis. Doch Verkehrsminister Scheuer kümmert sich leider nur um das Mautdesaster“, sagte Grünen-Chefhaushälter Sven-Christian Kindler. Die Partei fordert ein 250 Millionen Euro schweres Förderprogramm, das auch für Privatleute geöffnet werden soll.

Förderung für neue Lastenräder

„Der Bund sollte zu jedem neuen Lastenrad, ob für Handwerker oder Familie, 1000 Euro dazugeben. Das wäre gut investiertes Geld“, meinte der Abgeordnete aus Hannover. Damit, so die Hoffnung der Grünen, könnten bis 2024 eine Million neue Lastenräder mehr auf Deutschlands Straßen unterwegs sein.

In der Tat hat der Zuschuss des Bundes für Elektroautos eine viel größere Dimension. Bereitstehen dafür 600 Millionen Euro. Die Bundesregierung wollte damit 300 000 Euro für E-Wagen subventionieren. Doch das Interesse der Autokäufer ist verhalten, auch wenn die Nachfrage nach dem Bonus zuletzt zugelegt hat. Seit dem Start des Programms 2016 ist mit knapp 174 000 Autos erst etwas mehr als die Hälfte des angepeilten Volumens erreicht.

Die Prämie wurde erhöht

Um mehr Käufer zu locken, hat die Bundesregierung die Prämie erhöht. Anfang der Woche gestattete die EU-Kommission die Aufstockung. Bis zu einem Listenpreis von 40 000 Euro gibt es nun einen Zuschuss von 6000 Euro und damit 2000 Euro mehr als früher. Hybride, die Strom und Sprit tanken können, erhalten 4500 Euro Zuzahlung und damit 50 Prozent mehr, wenn sie weniger als 40 000 Euro kosten. Bei teureren Modellen sinkt der Umweltbonus. Die Prämien werden je zur Hälfte vom Bund und der Autoindustrie getragen.

 
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