Vergangenen Sommer polarisierte Elin Ersson mit einem live bei Facebook übertragenen Video. Dort filmte sich die 21-jährige Schwedin während eines Stehprotests in einem Flugzeug, das in Richtung Istanbul fliegen sollte. Mit dem Protest wollte sie die Abschiebung eines Afghanen verhindern.
„Da sitzt jemand hinten, der soll nach Afghanistan abgeschoben werden. Dort ist Krieg und wenn er dahin kommt, wird er höchstwahrscheinlich getötet. Ich versuche, sein Leben zu retten!” – Elin Ersson
Ihre Aktion hatte zunächst Erfolg. Der betroffene Afghane inklusive seiner staatlichen Begleiter verließen – unter Applaus – neben Elin Ersson das Flugzeug.
Verstoß gegen das schwedische Luftfahrtgesetz
Die Aktion, die mittlerweile mehr als fünf Millionen Menschen auf Facebook angesehen haben, hatte ein rechtliches Nachspiel. Elin Ersson wurde am Montag vom Bezirksgericht Göteborg wegen eines Verstoßes gegen das schwedische Luftfahrtgesetz verurteilt.
Die Strafe fällt vergleichsweise mild aus. Die 21-Jährige muss umgerechnet 290 Euro bezahlen. Zum Vergleich: Für manchen Eingriff in die Luftfahrt wandert man ins Gefängnis.
Das Gericht wertete die Aktion Erssons nicht als eine schwerwiegende Straftat. Sie habe sich lediglich nicht an die Anweisungen des Flugpersonals gehalten. Die Staatsanwaltschaft hatte ursprünglich zwei Wochen Gefängnisstrafe gefordert.