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Moskau
Russischer Generalstabschef im Kriegsgebiet in der Ukraine
Der Chef des russischen Generalstabs, Waleri Gerassimow, zeigt sich vergleichsweise selten an der Front. Für seinen neuen Aufenthalt dort gibt es einen Grund.
Ukraine-Krieg -  Waleri Gerassimow       -  Der Chef des russischen Generalstabs, Waleri Gerassimow, besucht vergleichsweise selten das Kriegsgebiet in der Ukraine. (Archivbild)
Foto: Gavriil Grigorov/Pool Sputnik Kremlin/AP/dpa | Der Chef des russischen Generalstabs, Waleri Gerassimow, besucht vergleichsweise selten das Kriegsgebiet in der Ukraine. (Archivbild)
dpa
 |  aktualisiert: 09.08.2024 02:45 Uhr

Der russische Generalstabschef Waleri Gerassimow hat bei einem Besuch im Kriegsgebiet in der Ostukraine Soldaten nach den jüngsten Gebietseroberungen mit Orden für die Erfüllung militärischer Aufgaben ausgezeichnet. Er wünsche ihnen weiterhin Erfolg, sagte Gerassimow laut einem vom Verteidigungsministerium veröffentlichten Video, das ihn in einem unterirdischen Kommandopunkt in verschiedenen Räumlichkeiten zeigt. 

Der Chef des Generalstabs habe sich von Kommandeuren über die Lage an den verschiedenen Abschnitten der Front informieren lassen, hieß es in einer Mitteilung des Ministeriums. Demnach gab Gerassimow auch die nächsten Kampfaufgaben aus. Details wurden nicht genannt. Auch der Ort der Aufnahme ist geheim.

Ukrainische Truppen unter Druck

Besonders in dem von Moskau annektierten Donezker Gebiet mussten die ukrainischen Truppen unter russischem Druck in den vergangenen Wochen etliche Positionen aufgeben. Kämpfe gibt es bereits am Rand der Kleinstadt Torezk. Zudem rücken Moskaus Truppen weiter in Richtung der Bergarbeiterstadt Pokrowsk und der Verbindungsstraße nach Kostjantyniwka vor.

Seit Mitte Juni hätten die russischen Truppen rund 420 Quadratkilometer Fläche - so groß etwa wie die Stadt Bremen - in der Ukraine erobert, teilte der frühere Verteidigungsminister Sergej Schoigu mit, der inzwischen Sekretär des russischen Nationalen Sicherheitsrates ist. Zudem hätten die ukrainischen Streitkräfte seither 115.000 Soldaten und mehr als 3.000 Stück gepanzerte Technik verloren. Überprüfbar sind die Angaben von unabhängiger Seite nicht. Auch die Ukraine weist auf riesige Verluste in den Reihen der russischen Streitkräfte hin.

Schoigu: Zeitfenster für Kiew schließt sich

Schoigu sagte laut russischen Nachrichtenagenturen in Aserbaidschan, dass die Truppen die Ziele der militärischen Spezialoperation, wie der Krieg im offiziellen Sprachgebrauch in Russland heißt, erreicht würden. Der Vertraute von Kremlchef Wladimir Putin kritisierte, dass die Ukraine weiter auf Hilfen des Westens setze - in der Hoffnung, den Krieg zu gewinnen. 

Schoigu kritisierte dabei, dass Kiew sich nicht auf Putins Vorschlag eines Gebietsverzichtes einlasse, um den Krieg zu beenden. „Das Zeitfenster für Kiew wird immer kleiner. Und jeder Tag, den es eine Entscheidung über die Lösung der Situation hinauszögert, kommt das ukrainische Volk, das eine Entscheidung treffen muss, teuer zu stehen”, sagte Schoigu. Russland führt inzwischen seit fast zweieinhalb Jahren Krieg gegen die Ukraine.

 
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