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Unterm Strich: Die Marine kommt
Redaktion
 |  aktualisiert: 14.01.2014 19:59 Uhr

Zu den flotten Sinnsprüchen des abendländischen Flottenwesens, die den Strudel des Wahnsinns nur noch gerade so eben umschiffen, zählt vor allem dieser: „Navigare necesse est, vivere non est necesse“ (Seefahren ist notwendig, leben ist nicht notwendig). Das soll der römische Feldherr Pompejus, vor 2000 Jahren einer der mächtigsten Männer der Welt, Seeleuten zugerufen haben, die wegen eines Sturms den Hafen nicht verlassen wollten. Auch den Begriff Marine verdanken wir den Römern, er geht auf das Wort marinus (zum Meer gehörig) zurück. Welche Politiker sind nun heute den Begriffen Marine und Meer zugehörig? Dass ausgerechnet eine Politikerin der Piratenpartei Marina heißen musste, lag ja auf der Hand: Marina Weisband lief im Mai 2011 als politische Geschäftsführerin der Piratenpartei vom Stapel, ist aber inzwischen zurückgerudert. Außer Marina Weisband gibt es Marina Berlusconi und Marine Le Pen. Marina Berlusconi wird von manchen als Nachfolgerin ihres Vaters Silvio gehandelt, der politisch Schiffbruch erlitten hat, Marine Le Pen ist Chefin der französischen Rechtspopulisten. Gegen die US-Kriegsmarine können Marine Le Pen und Marina Berlusconi natürlich nur wenig ausrichten, doch ließen sie sich eventuell als moderne Version der Seeungeheuer Skylla und Charybdis im Mittelmeer positionieren. Womöglich taucht auch Silvio Berlusconi, der früher als Schiffschaukelbremser, stopp: als Sänger auf Kreuzfahrtschiffen sein Geld verdiente, wieder auf, singt den alten Schlager „Marina, Marina, Marina“ und verkündet: „Navigare necesse est – ich muss schiffen.“

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