Manchmal hilft es, im Schlechten die positiven Aspekte zu sehen. Bei Corona fällt das zwar schwer, aber auch hier gibt es einen Gewinn. Unsere Sprache darf sich über mehr als 1500 neue Wörter freuen, die das Leibniz-Institut für Deutsche Sprache in seinem Neologismenwörterbuch ausweist. So erledigt etwa ein „Einkaufsheld“ Einkäufe für Risikogruppen. Beim Abliefern der Einkäufe gibt es einen „Ellenbogengruß“ oder einen „Fußgruß“. Eventuell wird das gekaufte Bier dann gleich auf Abstand getrunken – das sogenannte „Zaunbier“. Oder man trifft sich in der „Skneipe“, verabredet sich also über Skype zum virtuellen Rauschtrinken. Aber nur, wenn man nicht durch die vielen Konferenzen bei der täglichen Arbeit nicht sowieso schon „overzoomed“ ist. Das wünscht man aber keinem. Was auch keiner von uns erleben möchte, ist „Nies-Scham“, also plötzlich in der Öffentlichkeit niesen zu müssen. Arme Allergiker! Man trägt vorsichtshalber eine Maske, oder wie sie noch genannt wird: „Kinnwärmer“, „Maulkorb“ oder „Schnutenpulli“. Und Frauen können am Strand oder im Schwimmbad ihren Modegeschmack unter Beweis stellen, indem sie einen „Trikini“ tragen – der Mundschutz passt dabei farblich perfekt zum Bikini. Sie sehen, nicht alles an Corona ist schlecht. Dafür können wir uns auch bei den „Coronahoffnungsträgern“ bedanken. Sie tragen, so will es die Definition, zur Verbesserung der medizinischen oder gesellschaftlichen Umstände bei. Trotzdem hätten wir gut und gerne auf die Pandemie verzichten können. Und auf all die schönen, neuen Wörter.
