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Unterm Strich: Wenn der Stichling laicht
Alice Natter
 |  aktualisiert: 30.12.2017 03:04 Uhr

Tauchen wir ab und widmen uns der Fischwelt. Es gibt große Fische, kleine Fische, berühmte Fische, bedeutende Fische und solche, die Karriere gemacht haben. In der Bibel und sonstiger Weltliteratur, in Hollywood, in der Musik, im Sprachgebrauch. Wie der Butt. Die Forelle mit ihren Launen. Der weiße Hai. Der Fisch namens Wanda. Nemo, den man finden soll. Dann die vielen Sprichwörterfische. Glatte Aale, flache Flundern, Hechte im Karpfenteich und in der Suppe, die zieht. Und all die Heringe, Sprotten, Sardinen, die in großen Schwärmen eng zusammen schwimmen und dann noch enger beieinander als Dosenware im Öl enden. Kommen wir nun zu einem unscheinbaren Fisch, der bislang ein unbedeutendes Dasein in heimischen Gewässern führte: dem Stichling. Er ist klein, hat manchmal ein paar Stacheln vor der Rückenflosse und kommt nun aus dem Trüben ins Scheinwerferlicht: Angelfischerverband und Bundesamt für Naturschutz kürten ihn zum Fisch des Jahres 2018. Wegen des beeindruckenden Laichverhaltens. Zur Laichzeit macht das Männchen einen Wesenswandel durch, sucht im Flachwasser ein Revier und verteidigt es vehement. Es lockt mit silberblau funkelnden Augen und rot gefärbter Brust Weibchen zur Eiablage an und bietet als Show-Element noch einen Unterwassertanz.

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