Ich hege Bewunderung für diesen Mann. Ja, er nötigt mir riesigen Respekt ab, dieser Tausendsassa. Die Leistung, die der Mediziner, Gesundheitsökonom, Politiker, Doktor und Professor Karl Lauterbach tagtäglich erbringt, ist übermenschlich. Allein die Medienpräsenz! Schon morgens um 5.30 Uhr gibt er im „Morgenmagazin“ Auskunft; erläutert um 9 Uhr in „Volle Kanne“ seine Test-Strategie; glänzt gegen 11.15 Uhr in „Wer weiß denn sowas?“ mit seinen Kenntnissen über Viren; verteidigt dann in der „heute“-Sendung um 12 Uhr die Ausgangssperren; hält um 13.30 Uhr im Bundestag eine Rede zur Gesundheitspolitik im Allgemeinen und zwischen 15.15 und 16 Uhr eine Uni-Vorlesung über selbige im Besonderen; versucht bei „Bares für Rares“ um 17 Uhr eine Charge Astrazeneca zu ersteigern; äußert sich um 18 Uhr in der „Abendschau“ zur Überlastung der Intensivstationen; nimmt um 18.30 Uhr an einer Corona-Runde im Kanzleramt teil; erklärt im „ZDF-Wetter“ um 19.20 Uhr die Auswirkungen des Tiefs Markus auf den Inzidenzwert; entlarvt in der „Tagesschau“ die Verschwörungstheorien der „Querdenker“; bezieht in zwei Talkshows ab 23 Uhr („maischberger“ und „Markus Lanz“) gleichzeitig Stellung zur Corona-Politik in Burundi. Spätestens jetzt stellt sich die Frage: Gibt es nur einen Karl Lauterbach? Ich will das gar nicht mehr wissen. Ich habe nämlich gehört, dass er im Anschluss an die Sendungen noch bis 5 Uhr in Garmisch-Partenkirchen, Dresden, Aachen und Flensburg 430 355 Menschen gegen Corona geimpft hat, bevor er im „Morgenmagazin“ bei einer Tasse Kaffee wieder Auskunft gab. Der Mann ist ein Phänomen.
