Der Tourismus im Schwarzwald ist eingebrochen. Der Zahl der Übernachtungen sank in den ersten acht Monaten im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 27,9 Prozent. Was das für die Schwarzwälder Kirschtorte bedeutet, ist derzeit noch unklar. Finanzanalysten gehen davon aus, dass das Gebäck seine Marktposition infolge der sinkenden Nachfrage durch Urlauberinnen und Urlauber nicht behaupten kann. Diese Erkenntnis stütze sich auf Tortendiagramme. Während Hersteller der Schwarzwälder Kirschtorte nun kleinere Brötchen backen müssen, profitiert die Konkurrenz. Die Nachfrage nach Frankfurter Kranz erreichte ein Allzeithoch. Das sorgte nicht nur in der Börsenstadt am Main für Jubel, sondern schlug auch an der Donau Wellen. Nur vor Russischem Zupfkuchen schrecken die Anleger derzeit zurück. Aus gutem Grund, meint ein Finanzexperte: „Um von Geldgeschäften in Osteuropa profitieren zu können, muss man ein kalter Hund sein.“ Schlecht sind die Aussichten im Rohstoffsektor. Bei Marmorkuchen, Sandkuchen und Baumkuchen ist mit Lieferengpässen zu rechnen. „Wenn der Materialmangel anhält, ist bei uns bald der Ofen aus“, warnt ein Unternehmer. Vom Saisongeschäft abhängig sind die Lebkuchen-Hersteller. Sie konnten in diesem Geschäftsjahr schon im August deutliche Kursgewinne verzeichnen. Ob Start-Ups mit Blaubeer-Ingwer-Plätzchen (BIP) oder Erdnuss-Zwieback (EZB) dem Nürnberger Traditionsgebäck den Rang ablaufen, wird erst die nächste Stimmungsumfrage unter Verbrauchern zeigen. Sicher ist schon jetzt: Omas Käsekuchen bleibt unbezahlbar.
Unterm Strich: Süße Versuchungen
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