Die FDP hat oft nicht viel zu lachen. Und doch hatte Fraktionschef Hans-Ulrich Rülke jetzt mit einer Rede im Stuttgarter Landtag die Lacher auf seiner Seite: Der Schmusekurs von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) mit Vize Thomas Strobl (CDU) erinnere an den Hit „Ohne dich“ der Münchner Freiheit, spottete Rülke: Das sei das ideale Gute-Nacht Lied: „Ohne dich schlaf? ich heut Nacht nicht ein. Ohne dich fahr? ich heut? Nacht nicht heim. Ohne dich komm? ich heut? nicht zur Ruh – das was ich will, bist du.“ Es gab viel Beifall, als er Kretschmann für mehr Textsicherheit eine CD mit dem Lied schenkte. Wetten, dass dies Nachahmer findet? Man möchte Andreas Scheuer (CSU) animieren, „im Tretboot in Seenot“ zu singen. Würde Olaf Scholz den SPD-Klassiker „Mit uns marschiert die neue Zeit“ trällern? Da singt er lieber „Jetzt wird wieder in die Hände gespuckt, wir steigern das Bruttosozialprodukt“ – das könnte ihm aber den Spitznamen „Geier Sturzflug“ eintragen. Der in Rente gehende Horst Seehofer brummt wehmütig „Gute Nacht, Freunde“, und Markus Söder „Spiel nicht mit den Schmuddelkindern“. Der AfD käme teutsches Liedgut gelegen, vielleicht: „Schwarzbraun ist die Haselnuss“. Leider kann die grüne Hoffnungsträgerin Annalena Baerbock nicht mehr „Über den Wolken“ singen – da geht es ja auch um Kurzstreckenflüge. Bei Armin Laschet sah es lange nach Musik der Toten Hosen aus oder dem Wolfgang-Ambros-Klassiker „Am Zentralfriedhof ist Stimmung“. Nach der Wahl in Sachsen-Anhalt macht er jetzt aber auf Udo Jürgens: „Zeig mir den Platz an der Sonne“.
Unterm Strich: Sing mir ein Lied
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