Der Corona-Erreger ist kein Computervirus, hat es aber dennoch geschafft, dass die bedeutende Mobilfunkmesse, der Mobile World Congress (MWC), der dieser Tage in Barcelona stattfinden sollte, abgesagt wurde. Auch ohne diese Messe bahnt sich eine Innovation, die dort im Mittelpunkt hätte stehen sollen, ihren Weg. Das faltbare Smartphone, dessen Display sich wie ein Buch zu Panoramagröße aufklappen lässt, ist das nächste große Ding auf dem Markt derjenigen Geräte, die in historischen Zeiten einmal als Telefone bekannt waren. Während die junge Welt entdeckt, dass sich ein Bildschirm falten lässt, könnte diese bahnbrechende Entwicklung auch für eine gewisse wohltuende analoge Rückbesinnung sorgen. Vielleicht entdecken technikverliebte Smartphone-Falter, was sich früher schon alles ganz ohne Akku und Netzteil falten ließ. Stadtpläne aus Papier zum Beispiel, von denen unter 25-Jährige wahrscheinlich noch nie einen in der Hand hatten. Auch T-Shirts, Hemden oder ökologisch einwandfreie Stofftaschentücher, die in Zeiten des Klimawandels wieder entdeckt werden, lassen sich völlig problemlos falten, bevor sie in den Schrank geschmissen werden – und es sieht sogar noch schick aus. Falten, das war ja in jüngster Zeit nur noch das, was viele Menschen im Gesicht und vermutlich auch woanders haben. Hoffentlich auch Lachfalten, und von denen vielleicht bald noch ein paar mehr, wenn ihre Träger mit anschauen dürfen, wie junge Damen passend zum Falt-Smartphone den Faltenrock als neuesten Schrei der Modewelt für sich entdecken.
Unterm Strich: Mut zu(m) Falten
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