Es ist kaum möglich, in diesen krisenhaften Zeiten jenes Wort nicht zu benutzen, das mit einem 'C' beginnt, aber keine mexikanische Biermarke beschreibt. Und trotzdem versuchen wir es. Das Leben hat in etwa das Niveau an unfreiwilliger Nachhaltigkeit erreicht, wie es die Fridays-for-Future-Bewegung einfordert: kaum Verkehr und schon gar keine Auslandsflüge.
Wer quengelnde Kinder zuhause hat, muss sie beschäftigen. Warum nicht mit einer Lego-Bastelei? Lego Duplo, Lego Technic, Star Wars, Ninjago oder – in diesen Zeiten vielleicht am passendsten – der „Lone Ranger“: Unendlicher Spielspaß mit den bunten Klötzen aus Dänemark wäre garantiert, wenn der Lego-Baustein ökologisch nicht so in Misskredit gekommen wäre. Lego-Bausteine schwimmen millionenfach in den Weltmeeren. Wissenschaftler haben festgestellt, dass ihnen selbst das salzige Wasser nichts anhaben kann.
Sie schätzen, dass es 100 bis 1300 Jahre dauert, bis sich ein Lego-Klotz aufgelöst hat. Andrew Turner, Professor für Umweltwissenschaften an der Universität von Plymouth, hat mit seinem Team 50 Klötze von den Küsten Englands aufgelesen. Sie konnten den Produktionen in den 70er und 80er Jahren zugeordnet werden. Ein gefundener roter Lego-Stein zeigte auch nach 40 Jahren im Meer nur leichte Beschädigungen.
Das verheißt nichts Gutes für die nächsten Jahre. Wie bekommen wir diese Zeilen noch zu einem hoffnungsfrohen Ende? Vielleicht so: Wie wäre es mit einem Corona-Bausatz aus Lego-Steinen? Er könnte in der Zukunft an das Virus erinnern, wenn es längst keine Bedeutung mehr hat.