Manche Schönrederei hält sich hartnäckiger als Gerüchte wie „Elvis lebt noch“ und „Die Mondlandung fand nie statt“. Beispiel gefällig? Nehmen wir mal die Mär von den „Männern in den besten Jahren“. Mal davon abgesehen, dass keiner so genau zu sagen vermag, in welchem Alter die anfangen, und keiner sich zu sagen traut, wann sie definitiv zu Ende sind, gilt: „Mann in den besten Jahren“ ist man(n) dann, wenn die wirklich besten Jahre vorbei sind. Ihre „besten Jahre“ haben Männer so um die 45 bis 65 aber mit Sicherheit für die Wirtschaft. Der Geldbeutel hängt dann in der Regel nicht mehr so schlapp durch wie beim Studenten, weshalb er als „Best-Ager“, „Silver-Ager“, „Lebenskenner“ kommerziell umworben wird. Auch der gestandenste Kerl ist eben, wenn es darauf ankommt, nur eine „Cash Cow“. Häufig sind des Mannes beste Jahre eigentlich Wechseljahre. Er wechselt das Auto, wo er eher zu teuren Oldtimern neigt, und oft auch die Frau, wo nicht minder teure Youngtimer hoch im Kurs stehen. So ein Wechsel gelingt nicht immer. Zum Beispiel der ins superflache Cabrio, das er wegen eines Bandscheibenvorfalls nicht mehr ohne fremde Hilfe verlassen kann. Ein ähnliches Schicksal kann ihn auch im Youngtimer-Bett ereilen – mit dem kleinen Unterschied, dass er da schon vorher flach liegt. Wer auf Nummer sicher gehen will, gönnt sich einen dicken SUV. Da hat man(n) einen hohen Einstieg und er macht was her. Vom SUV-Hipster bis zum PuB-Hipster sind es dann vielleicht tatsächlich noch ein paar schöne Jahre – wobei PuB durchaus für „Prostata unter Beobachtung“ stehen kann.
Unterm Strich: Männer in den besten Jahren
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