Wer nachts nicht schläft, fühlt sich meist allein. Was aber im Grunde genommen nicht stimmt: In anderen Wohnungen und Häusern liegen sie auch wach. Etwa 25 Prozent der Deutschen leiden unter Schlafstörungen, kommen nicht zur Ruhe oder wachen mitten in der Nacht auf und grübeln herum. Weil nachts auch die Gedanken Bettschwere haben, kommt meist nichts Rechtes dabei raus. Außer der Erkenntnis, dass man am nächsten Tag fürchterlich müde sein wird. Was man dagegen tun kann? Schlaflose winken bei den meisten Tipps gelangweilt ab: anderes Kopfkissen nehmen, Einschlafpodcasts hören, Marcel Proust lesen, Schlafdrinks schlucken, Kreuzworträtsel lösen. Aber nun, in Hongkong, ein Traumangebot: Ein Busunternehmen bietet eine Tour zum Schlafen an, fünf Stunden einfach so rund um die Stadt, in denen man ein ausgiebiges Nickerchen machen kann. Gedacht vor allem für chronisch unter Schlafmangel leidende Pendler, die aufs Schlummern in Bussen und Bahnen konditioniert sind. Auf die Idee kam Kenneth Kong von Ulu Travel durch den Post eines Freundes. Der klagte über Stress und schlaflose Nächte, im Bus aber habe er wunderbar schlummern können. Für die Gäste dort gibt es noch ein paar Extras: zu Beginn zum Beispiel ein „Food Coma Lunch“, das förmlich nach einem Verdauungsschläfchen schreit. Dazu werden Augenmaske und Ohrenstöpsel gereicht. Die ersten Touren waren ausgebucht, aber warum eigentlich nur fünf Stunden? Die Schlaflosen wissen doch: Da fühlt man sich noch gerädert, sieben oder acht wären wirklich ein Traum.
Unterm Strich: Gloasse: Ein Traumangebot
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