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MÜNCHEN/BERLIN
Unterm Strich: Es geht ein Wiehern durchs Land
Benjamin Stahl
 |  aktualisiert: 02.04.2019 13:27 Uhr

Zwar überlassen Politiker das Denken nach wie vor nicht den Pferden – obwohl diese größere Köpfe haben. Aber sie zäumen das Thema Pferd gerade ganz groß auf. Andrea Nahles zum Beispiel. Nach der Rosskur, die die vergangenen Wahlen der SPD verpasst haben, sucht die Parteichefin ihr Glück dieser Erde auf dem Rücken der Pferde und zählt im Bundestag zu den Initiatoren des „Parlamentskreises Pferd“. Der nahm am Dienstag seine Arbeit auf und will „fraktionsübergreifend im Kreise pferdeinteressierter Kolleginnen und Kollegen über aktuelle Themen zum Pferd und aus der Pferdewelt informieren“. SPD-Stallgeruch hin oder her: Gut möglich, dass sich zahlreiche CSU-Parlamentarier wie vom Hafer gestochen den „Wendy“-Lesern im Bundestag anschließen. Denn seitdem die CSU im Freistaat nicht mehr alleine die Zügel führt, hat das Pferd in Bayern einen schweren Stand: Die von Ministerpräsident Markus Söder angekündigte „Kavallerie“ bekam in den Koalitionsverhandlungen von den Freien Wählern die Sporen und wurde zurück auf den Flur geschickt. Es wird also keine neuen Polizei-Reiterstaffeln in Würzburg und anderen bayerischen Großstädten geben. Stattdessen wird die Anzahl der Diensthunde erhöht. Das Innenministerium versucht das positiv zu verkaufen: Auf den Hund gekommene Beamte wirkten etwa bei Demonstrationen und Fußballspielen deeskalierend. Hoch zu Hund könnten sie von ihren Sätteln aus das Geschehen gut überblicken. Zudem hätten kurzbeinige Beamte, die für den Streifendienst zu klein sind, nun eine Perspektive. Glauben Sie nicht? Man hat schon Pferde kotzen sehen!

 
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