Geld stinkt nicht, wusste schon der römische Kaiser Vespasian – und erhob eine Urin-Steuer auf die Benutzung öffentlicher Latrinen. Die Redewendung hat sich bis heute gehalten – was darauf hindeutet, dass es in allen Zeiten findige Geschäftsideen gab, mit denen sich auf den ersten Blick wertlose Hinterlassenschaften doch noch gewinnbringend vermarkten lassen. Ganz in diesem Sinne hat der Münchner Circus Krone seit einigen Wochen einen echten Verkaufsschlager im Angebot: Löwen-Kot, hübsch verpackt in Marmeladengläsern mit Etikett und rot-weiß kariertem Deckel. Fünf Euro das Glas kostet das Naturprodukt – und die Nachfrage ist ungebrochen, bestätigt eine Zirkus-Sprecherin. Ein paar tausend Gläser habe man bereits abgesetzt – direkt aus einem Verkaufsstand in Form eines Kot-Haufens vor dem Stammsitz in München. Oder frei Haus per Versand. Der Erlös soll einem Tierschutz-Verein zugutekommen. Für den hauseigenen Löwendompteur kommt der Verkaufserfolg nicht überraschend. Ein wahres Wundermittel seien die Exkremente der Raubtiere: Schon geringe Mengen genügten, um Marder davon abzuhalten, Kabel im Auto durchzuknabbern oder Katzen dazu zu bringen, frisch bepflanzte Blumenbeete in Ruhe zu lassen. Dabei sei „die Konfrontation mit den Ausscheidungen ungleicher Tierarten“ völlig natürlich. Nur bei der Dosierung müsse man vorsichtig sein, warnt der Löwendompteur – sonst verschrecke der scharfe Geruch nicht nur ungebetene Tiere, sondern auch die Nachbarn. Sonst aber könne nichts passieren: „Steht ja drauf, dass man das nicht essen soll.“
Unterm Strich: Eine findige Geschäftsidee
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