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Unterm Strich: Ein Hauch von Weltläufigkeit
Manfred Schweidler
 |  aktualisiert: 25.10.2021 03:14 Uhr

Früher war in der Fernsehwerbung Musik drin: Die Erkennungsmelodie „Eine Allianz fürs Leben“ warb für Lebensversicherungen, „So schmeckt der Sommer“ für Eis und „Der Mais marschiert“ für Bonduelle – das famose Zartgemüse aus der Dose. Die Ing-DiBa-Bank kennen viele nur wegen des leicht dahin geträllerten „Diba-Diba-Du“ (und wegen Dirk Nowitzki aus Würzburg als Werbe-Ikone). Aber jetzt will der niederländische Mutterkonzern „Ing“ das „DiBa“ im Namen wegfallen lassen. „Ing“ allein klingt aber wie ein angedeuteter Schluckauf. Möchten Sie da ihr Erspartes aufbewahren? Die Frage ist: Was wird aus „Diba-diba-du“? Okay: Ariel kommt längst ohne Klementine aus, und die Hamburg-Mannheimer ohne Herrn Kaiser. Niemand schwärmt noch: „Ich gehe meilenweit für eine Camel Filter“, statt ehrlich zuzugeben: „Ich abe garr kainä Auto“. Vorbei auch die Zeit, als Roy Black für Jägermeister warb, Muhammad Ali für Capri-Sonne und Franz Beckenbauer für Suppen von Knorr. Aber das salopp gesungene „Diba-diba-du“ gab doch der Bank einen Hauch von Weltläufigkeit – so wie der witzige Würzburger. Es erinnerte an Frank Sinatras lässiges „Doo-bee-doo-bee-doo“ am Ende seines Songs „Strangers in the Night“. Aber nun wollen die seriösen Banker nur noch „Ing“ heißen. Der Zusatz „DiBa“ fällt weg. Doch gedudelt werden soll weiter (übrigens mit Nowitzki). Das gibt Hoffnung, wenn Kunden des Instituts nach ihrer Bankverbindung gefragt werden. „Ich bin bei Ing“ wird sicher für viele fragende Blicke sorgen. Da müssen sie dann halt - wie bisher - trotzdem singen: „Diba-Diba-Du“.

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