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Unterm Strich: Die Jeanne d?Arc der Influencer
Stefanie Koßner
 |  aktualisiert: 03.08.2020 02:11 Uhr

E s ist ein großer Sieg für Cathy (sprich: Käsie) Hummels: Die Influencerin – auch bekannt als Ehefrau von Fußballstar Mats und gefeierte Autorin der Bücher „Stark mit Yoga“ und „Das Zuckerfrei-Kochbuch für Kinder“ – hat ihren Rechtsstreit um angebliche Schleichwerbung auch in zweiter Instanz gewonnen. Anlass der Klage: Die 32-Jährige soll bezahlte Beiträge auf dem Fotoportal Instagram nicht als Reklame gekennzeichnet haben. Die Jeanne d?Arc der deutschen Influencer-Szene kämpft dabei stellvertretend für all ihre Berufskollegen. Viele Unternehmen werben ja heute mit den reichweitenstarken und meist gut aussehenden Menschen. Und die lassen sich durchaus etwas einfallen, um Produkte ins rechte Licht zu setzen: Eine Wohncommunity etwa preist auf Instagram einen kabellosen Staubsauger an – der in einem Blumenbeet steht. Erklärt wird das so: „Unser kabelloses Helferlein durfte nach Feierabend auch den schönen Schlosspark genießen.“ Wer kennt es nicht: Schnell mal mit dem Hund rausgehen und dabei noch die Wiese saugen. Eine ehemalige Castingshow-Teilnehmerin rasiert sich gar unter dem Tannenbaum die Beine – ganz nach dem Motto: „Ein Trimmer für jedes Zimmer“. Auch über das Foto eines Instagram-Sternchens vor einer Zementsack-Palette wird sich der Kunde bestimmt extrem gefreut haben. Dabei ging es um sehr teure Kleidung, die jedoch eher nach „günstig im Second-Hand-Shop erstanden“ aussieht. Sie alle können nun erst einmal aufatmen: Denn Reklame-Heldin Cathy Hummels wäre für das Recht aller Influencer auf sinnfreie Werbung zur Not auch bis vor den Bundesgerichtshof gezogen.

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