Um wahr zu sagen, muss man kein Wahrsager sein. Versuchen wir uns also selbst als Prophet: Mit ziemlicher Sicherheit wird die Welt auch 2018 nicht untergehen – allen Vorhersagen von Nostradamus, im Maya-Kalender und dem Kaffeesatz in meiner Frühstückstasse zum Trotz. Schließlich haben wir schon 2017 vier Termine zum Weltuntergang überstanden, ohne dass etwas passiert ist. Das kanadische Medium Nikki Pezaro hat tierisch versagt mit Prophezeiungen über kannibalistische Pandabären, eine Invasion riesiger Marienkäfer und Menschen, die von aggressiven Eichhörnchen angefallen werden – vielleicht hat es auch nur das falsche Kraut geraucht. Der Brite Craig Hamilton-Parker sagte einen Euro-Crash sowie den Austritt von Italien und Dänemark aus der EU voraus, die Vereinigung von Nord- und Südkorea und ein Feuer im britischen Parlament. Bei Kollegin Pezaro sollten die Flammen im Buckingham-Palast lodern, der Schiefe Turm von Pisa umfallen und im Eriesee ein UFO landen. Es gab auch Positives: Der Astrologe Kurt Allgeier beruhigte in seinem alljährlichen Nostradamus-Almanach: Der 3. Weltkrieg sollte nicht 2017 beginnen – damit widersprach er mehreren anderen Nostradamus-Deutern, hatte damit aber eindeutig recht.

Sein Koautor Erich Bauer las aus den Sternen, „dass zerstrittene Beziehungen wieder Frieden finden“, und versprach zum Thema Liebe, „dass sie jedem Menschen zuteil wird, der nach ihr trachtet“. Daran darf man auch 2018 zweifeln – nicht nur, wenn man Wahrsagern und Propheten glaubt. Das sagt uns allen die simple Lebenserfahrung.