Wer bei der Umweltorganisation Greenpeace richtig mit anpackt, wird gemeinhin als Aktivist bezeichnet. Wir möchten heute lieber das Wort Schlawiner wählen. Zumindest für jene Greenpeace-Kämpfer, die letzte Woche von der Parteizentrale der CDU in Berlin das „C“ gestohlen haben. Das „C“ stehe für den christlichen Anspruch, aber die CDU setze sich nicht genügend für die Schöpfung ein, so Greenpeace. Das ist moralisch natürlich ein Hammer-Argument. Dagegen verblasst der dezente Hinweis an die Greenpeace-Aktivisten, wonach schon auf den Mosaischen Gesetzestafeln das „Du sollst nicht stehlen“ stand. Rein politisch betrachtet ist die Aktion aber durchaus bedenkenswert. Denn der CDU das „C“ aus dem Namen zu streichen, wäre nur ein erster Schritt. Müsste man der CSU nicht auch das „U“ aus dem Namen wegnehmen, weil sie gar keine „unierende“, also einende Partei ist, sondern oft im Clinch mit der Schwesterpartei CDU liegt? Und was ist mit der SPD? Ist sie nicht schon so geschrumpft, dass sie nicht mal mehr unter dem Mikroskop als Partei zu erkennen ist? Also weg mit dem „P“ im Namen! Der AfD entziehen wir gleich noch das „D“ mit, weil den Rechten nun mal Deutschland nicht gehört. Zuletzt nehmen wir der FDP noch das „F“ für Freie, da die Partei Gefangene von Lobby-Gruppen ist. Nun, die politische Landschaft der Republik würde sich damit entscheidend verändern. Aber nachdem das Vertrauen in die Altparteien immer mehr schwindet, könnte eine DUCSSDDP wieder die Wähler der Mitte an sich binden. Es wäre ein Segen für die BRD, die Buchstabenrepublik Deutschland.
Unterm Strich: Das neue politische Abc
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