Erinnern Sie sich ans Frühjahr? Keine Masken, kaum Schutzkleidung. Dann plötzlich und auch nachdem jeder Topflappen umgenäht war, die reinste Schwemme. Profimasken, Haushaltsmasken, China-Schrott-Masken und Haute Couture-Luxusmodelle. Auswahl statt Mangel ist gut. Wäre auch ein Motto für die Corona-Impfstoffe, die jetzt im Wochenrhythmus fertig sind. 90 Prozent Wirksamkeit verkündet Biontech/Pfizer, Moderna legt mit knapp 95 Prozent nach. AstraZeneca schwächelt mit nur 70 Prozent, sind halt die Brexit-Briten mit im Boot. Aber da geht noch was! Schließlich feilen Forscherteams in dreistelliger Zahl, verteilt über den Globus, seit Monaten am „Kochrezept“, das dem Virus Magen und mehr verderben soll. Blicken wir hoffnungsvoll in die Zukunft. Vielleicht hängen wir uns in der Adventszeit 2021 ein Kalenderlein mit „24 Impfstoffen“ an die Wand oder lassen uns vom Apotheker beraten, mit welchem auf unsere Zielgruppe zugeschnittenen Mittelchen wir gut über den Corona-Winter kommen. „Welches Schweinderl hätten Sie denn gern?“ hat Robert Lembke die Gäste seiner TV-Rateshow einst gefragt und sie um einige Fünf-Mark-Stücke reicher gemacht. Wär ein Traum, wenn gemäß der Maxime „Konkurrenz belebt das Geschäft“ die Impfstoff-Auswahl ähnlich abliefe. Vielleicht den, bei dem man zwei Wochen nach der Impfung nach Bratapfel duftet, oder jenen mit dem Extra-Vitamin-Cocktail drin? Na ja, träumen darf man. Bis dahin freuen wir uns des Lebens und hoffen, dass wir nicht allein mit Maria und Josef unterm Baum sitzen müssen.
