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Unterm Strich: Besser fernsehen am Freitag
Frank Weichhan
 |  aktualisiert: 04.07.2020 02:11 Uhr

Hartnäckig hält sich das Gerücht, ARD und ZDF würden Gebühren für Schwachsinnsfilme vergeuden – wie etwa beim „Freitag im Ersten“. Das ist ungerecht. Gerade am Freitagabend geht es in der ARD um große Menschheitsthemen wie „Ihr letzter Wille kann mich mal“. Sozialkritisches („Zimmer mit Stall – Die Waschbären sind los“) wechselt sich mit Wegweisendem („Praxis mit Meerblick – Sehnsucht“) ab. Der Freitagabend ist mit „Die Drei von der Müllabfuhr – Mission Zukunft“ oder „Werkstatthelden mit Herz“ am Puls der Zeit. Regelmäßig geht es zudem um Gleichberechtigung, wie bei „Toni, männlich, Hebamme – Eine runde Sache“ und „Viele Kühe und ein schwarzes Schaf“. Der Start ins Wochenende könnte mit „Meine Mutter will ein Enkelkind“ und „Opa hat die Schnauze voll“ familiärer kaum sein. Kritiker monieren, dass es sich beim ARD-Freitag um Rosamunde Pilcher für Arme und bestürzenden Blödsinn handeln würde. Aufbegehren auch bei den Machern der Liste der schlechtesten Filme aller Zeiten – sie müssen ihren Katalog inzwischen wöchentlich umschreiben. Die ARD kündigt ungeachtet dessen an, künftig am Freitag auch Einkaufszettel, Poesiealben, Telefonbücher und Ampelschaltphasen verfilmen zu wollen. Zur Beruhigung beitragen könnte, dass der Negativ-Filmpreis „Die Goldene Himbeere“ nunmehr auch in Deutschland vergeben werden soll. Nominiert sind „Waschbären als Werkstatthelden: Vom letzten Willen der Müllabfuhr die Schnauze voll“ sowie „Hebamme Toni sucht unter schwarzen Schafen im Zimmer mit Stall ein Enkelkind für Mutter“.

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