Es gibt wenig, nach dem der Mensch mehr strebt denn nach Verlässlichkeit. Eine monogam geführte Beziehung bis hin zur Goldenen Hochzeit gilt als vollkommenes Glück. Nun aber: Verlass ist auch auf ein Virus, das über Leben und Sterben bestimmt. Es kommt mittlerweile mutiert daher, ein weiterer Impfstoff soll die Eindämmung begünstigen, Bayerns Ministerpräsident Markus Söder wechselt die Gesundheitsministerin aus. So viel Neues. Schön daher, dass es sie immer noch gibt, die Monolithen der Gesellschaft. Die sich verdient machen um eine Grundschläfrigkeit, die gemeinsames Leben erst möglich macht. Boris Becker nun also, weithin nicht gerade bekannt als steter Partner auf dem weiteren Lebensweg, beruhigt mit Nachrichten zu seinem Finanzwesen. Status: Es ist schwierig. Alles wie immer also. Nur anders. „Ich bin in einem Insolvenzverfahren und ich bin in einem Strafverfahren“, berichtete er in einem Podcast. Ein fieses Doppel, das sich Becker gegenüber aufgestellt hat. Doch wer Ivan Lendl besiegte, fürchtet auch die Returns der britischen Justiz nicht. Der hat er immerhin abgerungen, künftig die Hälfte seiner Einkünfte behalten zu dürfen. Die andere Hälfte fließt direkt in die Staatskasse. Schließlich wurde Becker bereits für insolvent erklärt – was jener nicht in Gänze versteht: „Wichtig zu erwähnen ist, dass ich am Tage meiner Insolvenz ein sehr vermögender Mann war.“ Mag das Virus auch fortwährend mutieren, mögen sich die Kontaktbeschränkungen wöchentlich ändern und sollte gar ein Mann neue Bundeskanzlerin werden: Auf Boris Becker ist auch weiter Verlass.
Unterm Strich: Auf Boris ist Verlass
Themen & Autoren / Autorinnen
Kommentare