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Scheurings Wort zum Samstag: Wir sind hier ganz Ohr
Herbert Scheuring
Herbert Scheuring
 |  aktualisiert: 16.06.2021 02:23 Uhr

Friseure arbeiten in einem der kreativsten Berufe überhaupt. Das zeigt sich auch in den Namen vieler Studios, die heute nicht mehr „Salon Gisela“ heißen, sondern äußerst anspielungsreich zum Beispiel „Haarmonie“ oder „My Hair Lady“. Offenbar hat die Methode Erfolg. Warum eigentlich ziehen da andere Geschäftszweige, zum Beispiel die Hörakustiker, nicht nach? Es wäre gewiss reizvoll und für Kunden attraktiv, wenn Geschäfte für Hörgeräte etwa „Ohrakel“ hießen, „Ohrchidee“ oder „Ohra et labora“ – auch wenn die Ohrthografie da etwas leidet. Gut, OHRpheus gibt es schon, aber da geht noch mehr. Friseure und Friseurinnen haben durch ihre Übererfüllung des Wortspielbedarfs mit Ladennamen wie „Mata Haari“ Maßstäbe gesetzt, doch könnte ihnen der Hörgerätehandel mit Geschäften wie „Das Ohriginal“, „Raumpatrouille Ohrion“ oder meinetwegen auch „George Ohrwell“ Paroli bieten. Als Werbepartner würde sich Thomas Ohrner anbieten, wenn nicht geradezu aufdrängen. Ich hätte noch weitere passende Werbeslogans parat, zum Beispiel „Ohrigami: Wir entfalten Ihre Gehörgänge“, „Hier bekommen Sie ohrdentlich was für Ihr Geld“, „Hörbeschwerden? Ihr Ohrnithologe hilft“ oder „Ohrgasmus: Das ganz neue Hörgefühl“. Ein Fachgeschäft könnte sich auch auf den Verkauf von Zeitmessern und Hörgeräten gleichermaßen spezialisieren und sich „Uhrbi et Ohrbi“ nennen, warum denn nicht? Für einen Anbieter, der passende Hörgeräte schnell liefert, wäre der Name „Ohrient-Express“ ideal. Das alles wäre dann freilich ein weites Betätigungsfeld für die Ohrientalistik.

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