Dieses Jahr, das nun mit Karacho auf sein Ende zusteuert, hat uns manch neue Einsichten und Blickwinkel eröffnet. In Chemnitz sagte eine Frau zu ihrem Freund, der bei Krawallen mitmischen wollte: „Hase, du bleibst hier!“ Der Fußballspieler Nils Petersen erklärte: „Salopp gesprochen, verblöde ich seit zehn Jahren, halte mich aber über Wasser, weil ich ganz gut kicken kann.“ Der CSU-Politiker Horst Seehofer stellte fest: „Ich hab' das Heimatmuseum, äh, das Heimatministerium in Bayern gegründet.“ Dort wird er womöglich selbst bald landen, im Heimatmuseum in Bayern. Und wenn er wieder weg und in Berlin Radau machen will, wird ihn seine Frau hoffentlich ermahnen: „Hase, du bleibst hier!“ Apropos Hase: Im Streit um das EU-Asylsystem versprach Luxemburgs Außenminister Jean Asselborn: „Bis Ostern haben wir einen Kompromiss. Ich weiß nur nicht, in welchem Jahr.“ Eisern an Terminvorgaben halten sich dagegen die Planer des Berliner Hauptstadtflughafens. Zum mehrfach verschobenen Eröffnungstermin – derzeit ist der Start für Oktober 2020 geplant – sagte Flughafenchef Engelbert Lütke Daldrup: „Wir haben uns diesmal vorgenommen, den Termin auch wirklich einzuhalten.“ Dann klappt das auch. Obwohl Tübingens Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) meinte, immer, wenn er in Berlin ankomme, denke er: „Vorsicht, Sie verlassen den funktionierenden Teil Deutschlands.“ Da viele in diesem Heimatmuseum den funktionierenden Teil ihres Gehirns längst verlassen haben, wünsche ich Ihnen für das neue Jahr vor allem viel Humor. Sie werden ihn brauchen.
Scheurings Wort zum Samstag: Willkommen im Heimatmuseum
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