Seit die Band The Who 1965 in dem Song „My Generation“ ihre Generation besang, herrscht auf dem Tableau der Generationen ein ziemliches Durcheinander. Kurz nach der Who-Generation tauchte die 68er-Generation auf, die bald von der Generation No Future abgelöst wurde. Dann kam die Generation X, die Altersgruppe der zwischen 1965 und 1975 Geborenen, der Orientierungslosigkeit vorgeworfen wurde. Für Orientierung sorgen seitdem Jugendforscher, die sich die Zeit mit der Erfindung blödsinniger Generationennamen vertreiben und auch noch gut dafür bezahlt werden. So folgte auf die Generation X die Generation Y, das sind die zwischen 1980 und 2000 Geborenen. Nach der Generation X und Y hätte eigentlich die Generation Z kommen müssen. Stattdessen rief der Jugendforscher Klaus Hurrelmann irritierenderweise die Generation R aus – die „relaxte Generation“. Die Generation Z gibt es aber in diesen Schubladen des Unsinns auch – laut „Generationenforscher“ Christian Scholz sind das die ab 1995 Geborenen. Die machen, so wie die Generation Mobile, irgendwas mit Internet und Smartphone. Muss ja. Kommt als nächstes jetzt die Generation A? Die gibt es schon, so heißt ein Roman von Douglas Coupland. Außerdem noch im Angebot wären die Generation C, die Generation F (wie Facebook), die Generation Golf, die Generation Doof und die Generation Maybe. Eine europaweite Jugendstudie hat nun zu allem Überfluss auch noch die Generation What erfunden. Ich glaube, der Quatsch wird erst dann ein Ende finden, wenn die Generation Jugendforscher ausgestorben ist.
Scheurings Wort zum Samstag: Schubladen des Unsinns
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