Die menschliche Natur, überhaupt alle Erscheinungsformen des Lebens, machen einen manchmal stumm vor Staunen. Gerade dann, wenn man Respekt vor Gottes Schöpfung und dem Geschenk der Liebe hat. Daher fanden in diesen Tagen unter dem Motto „Liebe gewinnt“ bundesweit Segnungsgottesdienste für Liebende, auch für gleichgeschlechtliche Paare, statt. Dennoch glauben manche Gläubige, es sei Sünde und „wider die Natur“, wenn sich einige ihrer Mitmenschen zum gleichen Geschlecht hingezogen fühlen. Dabei ist diese Neigung in allen Völkern und Kulturen zu beobachten. Und das war zu allen Zeiten so. Nicht nur beim Menschen, sondern auch bei anderen Lebensformen. Trotz des Fortpflanzungstriebs ist homosexuelles Verhalten auch bei vielen Tieren zu beobachten. Einige haben nur ein paar Jahre Sex mit Partnern des gleichen Geschlechts, andere ihr Leben lang. Unter Elefanten, Giraffen, Delfinen, Bisons, Flamingos, Fischen und weiteren Arten gibt es gleichgeschlechtliche Bindungen und sexuelle Kontakte. Es gibt sogar schwule Pinguinpaare, die Junge „adoptieren“ und aufziehen. Manche Tierarten zeigen ein ausgeprägtes bisexuelles Verhalten, andere vereinigen beide Geschlechter in sich. Das alles ist, genauso wie bei den Menschen, ein wenig kompliziert, ich weiß – so wie das ganze Leben. Damit umzugehen überfordert viele. Die glauben dann lieber, dass sogar das, was in der Natur selbst angelegt ist, widernatürlich sei. Ich finde, sie sollten dann auch konsequent sein und Gott davon unterrichten, dass ihm in seiner Schöpfung einige gravierende Fehler unterlaufen sind.
Scheurings Wort zum Samstag: Kann denn Liebe Sünde sein?
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Bei den alten Griechen ging es viel lockerer und freizügiger zu, als bei den moralinsauren Urchristen, für die sich alles um die Progenitur (Nachkommenschaft) und um das Seelenheil drehte (vgl. 1 Kor 6,9, 1 Tim 1,10, Gen 19,4, Lev 20,13, Dt 22,5) . Für die Urchristen war die Homosexualität ein zutiefst heidnisches Zeremoniell. nach Platons "Gastmahl" war die griechische Freizügigkeit gegenüber der gleichgeschlechtlichen Liebe eben eher etwas Platonisches. Paulus äußert sich in Röm 1, 18-32 über diese Form der Agape eher in dem Sinne, dass es sich dabei um eine Form der Entfremdung von Gott handelt. Er verurteilt sie nicht. Heute gibt es viele LGBTI-Leute, welche um Gottessegen bitten. Kann da noch von Entfremdung die Rede sein?
Naturalia non sunt turpia (Natürliche Dinge sind nicht schimpflich).