Wenn ich auf die Olympischen Winterspiele zurückblicke, bleibt mir vor allem eines in Erinnerung: Es war einfach nur geil. Rodler Tobias Arlt sagte in Vorfreude auf die Siegerehrung: „Aufs Podest zu gehen, wird einfach geil.“ Skirennläuferin Victoria Rebensburg fand vieles „supergeil“. Ski-Freestylerin Sabrina Cakmakli, die ebenfalls geile Auftritte hatte, meinte: „Es ist ein Hammerleben. Es ist mega, dass ich hier sein darf.“ Rodler Felix Loch wagte mit Blick auf dieses Hammerleben die hammermäßige Analyse: „Das ist hammergeil“. Seine Kollegin Natalie Geisenberger sagte nach ihrem dritten Olympia-Sieg: „Sollte noch etwas dazukommen, ist es geil.“ Eisschnellläufer Moritz Geisreiter meinte nach einem enttäuschenden Platz: „Leider kann ich nicht sagen: geil.“ Denn geil ist das Hammerwort, das man sagen muss. Thomas Dreßen kündigte an: „Jetzt hau' ich einen geilen Lauf runter!“ Auch in Kitzbühel, so der Skirennläufer, sei es „einfach nur geil“ gewesen. Skispringer Richard Freitag fand es schon bei der Vierschanzentournee „megageil“. Wo genau die qualitativen Unterschiede zwischen megageil, supergeil, hammergeil und einfach nur geil liegen, ist sprachwissenschaftlich bislang nur unzureichend erforscht. Ich aber sage euch: Bald werden Wintersportler ihre Leistungen auch als gigageil und gagageil einordnen. Beziehungsweise als supermega oder gigakrass. Skispringer Andreas Wellinger, der es auf der Vierschanzentournee „wahnsinnig geil“ oder auch „einfach nur geil“ fand, tat in Südkorea kund: „Ich könnte grad die ganze Zeit heulen, weil es einfach so geil ist.“ Das könnte ich auch.
Scheurings Wort zum Samstag: Ein megageiles Hammerleben
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