Immer öfter, liebe Brüder und Schwestern, erzählen mir Menschen von der „Netzgemeinde“. Die Netzgemeinde beeinflusse Wahlen, höre ich, oder die Aufregung in der Netzgemeinde sei groß. Dann frage ich mich: Wer ist das eigentlich, diese Netzgemeinde? Woran glaubt sie? Hat sie ein Kirchenoberhaupt? Oder gibt es eine Art Netzgemeinderat? Und welche Rolle spielt Günter Netzer? Angeblich gibt es inzwischen auch „Netzbewohner“ – das muss mit der angespannten Lage auf dem Wohnungsmarkt zu tun haben. Wortführer der Netzgemeinde jedenfalls heben sich – wie Würdenträger in anderen Glaubensgemeinschaften – optisch von der Gemeindebasis ab. Der Blogger Sascha Lobo etwa trägt einen roten Irokesenschnitt, der Youtuber Rezo blaues Haupthaar. Dies scheint eine rituelle Bedeutung zu haben. Man sagt, die Netzgemeinde zähle bereits mehr Mitglieder als jede andere Religionsgemeinschaft. Doch gibt es überhaupt diese eine Netzgemeinde? Es handelt sich hier wohl eher um Anhänger sehr unterschiedlicher Glaubensrichtungen – darunter rechtschaffene Menschen, Brüder im Geiste, aber auch Fanatiker, harmlose Spinner, nicht ganz Dichte sowie komplett Durchgeknallte. Doch sollten wir nicht urteilen: Dies alles sind unsere Mitgeschöpfe, denen Gott ihren Platz in dieser Welt zugewiesen hat. Und es gibt auch gute Impulse, denn siehe: Wie die Katholische Nachrichtenagentur berichtet, fließt die Gnade Gottes auch durch das Internet. Nachdem ich mir das Video des Youtubers Rezo über den Zustand der Politik und unseres Planeten angesehen habe, glaube ich das auch.
Scheurings Wort zum Samstag: Ein Blick auf die Netzgemeinde
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