Wir leben in einem Zeitalter der Transformation. Daher ist es wichtig, auf Experten zu vertrauen, damit wir nicht den Überblick verlieren. Denn alles verändert sich auf unglaubliche Weise. Eine Gartenbloggerin verkündet: „Gärtnern ist das neue Kochen.“ Die Wochenzeitung „Die Zeit“ verrät: „Laufen ist das neue Instagrammen.“ „Der Tagesspiegel“ schreibt: „Batiken ist das neue Stricken.“ Der Autor Christian Hiller von Gaertringen hat offenbar eigenhändig die Kontinentalplatten verschoben und dann ein Buch geschrieben mit dem Titel „Afrika ist das neue Asien“. Das Architekturmagazin „Baumeister“ ist davon überzeugt: „Draußen ist das neue Drinnen.“ Und oben ist dann wohl das neue Unten, wenn man beim Bauen mit dem Dach anfängt und sich langsam bis zum Keller vorarbeitet. Eine „Food-Expertin“ behauptet „Gemüse ist das neue Fleisch“ – eine Aussage, die in diametralem Gegensatz steht zu Heinz Strunks Roman „Fleisch ist mein Gemüse“. Auf dem Buchmarkt – diese Entwicklung habe ich mit meinem eigenen Werk „Dings ist das neue Bums“ (2013) vorausgesehen – kennt der Wahnsinn sowieso keine Grenzen mehr. Dort kann man wählen zwischen Titeln wie „Selbstbewusst ist das neue Sexy“, „Nein ist das neue Ja“, „60 ist das neue 40“ oder „50 ist das neue 30“ – während die Schlagersängerin Nicole sogar meint: „50 ist das neue 25“. Ich aber sage euch: 4711 ist das neue 0815, Rund ist das neue Eckig, und Blabla ist das neue Gaga. An dieser Erkenntnis führt aufgrund der durch Trendforscher sichtbar gemachten Transformationsprozesse kein Weg vorbei.
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