Unsterblichkeit war früher den Göttern und Jopi Heesters vorbehalten. Lange Zeit gingen Wissenschaftler davon aus, dass auch eine englische Greisin über dieses Privileg verfügen würde. Leider musste Elisabeth II. das Experiment kürzlich im Alter von 96 Jahren abbrechen. Dank umfangreicher Forschung weiß man mittlerweile, dass das größte Risiko, ein ewiges Leben zu führen, immer noch darin besteht, irgendwann zu sterben.
Jetzt aber könnte die Theorie ins Wanken geraten. Eine Qualle ist offenbar in der Lage, sich immer wieder in das Stadium ihrer Jugend zurückzuversetzen. Der alte Menschheitstraum, ausgelebt von einem glibberigen Weichtier mit Spitznamen Immortal Jellyfish. Sobald das Tier ein gewisses Alter erreicht hat – bei Quallen Meduse genannt –, verwandelt es sich zurück in einen Polypen. Das geht immer wieder, beliebig oft.
Bestatter und Rentenversicherer brauchen zum Leben den Tod
Schönheitschirurgen und andere Angehörige der kritischen Infrastruktur sind gerade dabei, mit der Anführerin der Quallen über einen Erwerb des Patents zu sprechen. Man darf bezweifeln, dass die Verhandlungen zum Erfolg führen. Dafür ist die Lobby der Bestatter und Rentenversicherer einfach zu mächtig – sie brauchen den Tod zum Überleben.
Denkbar auch, dass Elon Musk noch in den Bieterwettbewerb eingreifen wird. Der reichste Mann der Welt – von seinen Bewunderern als Halbgott verehrt und damit quasi unsterblich – hat in dieser Frage neulich erstaunlich klar Position bezogen. "Es ist wichtig", sagte er einem Journalisten, "dass die Menschen sterben. Oder hätten Sie gewollt, dass Stalin ewig lebt?"
Uns wäre da noch ein ganz anderer Name eingefallen.