Dieser Vatertag wird ein Fest. Corona hat den Tag, an dem Papas gerne Stausee spielen und sich volllaufen lassen, gehörig ausgebremst. "Fünf Personen aus zwei Haushalten" oder schärfere gruppendynamische Shutdown-Maßnahmen führten dazu, dass zwei Jahre lang einfach nicht genügend Jungs im Bollerwagenalter zusammenkommen durften.
Wie viele Männer braucht es für einen Bollerwagen?
Eine gewisse Zahl gestandener Mannsbilder ist schon notwendig, um den Heimweg nach dem Motto "Zwei ziehen, zwei lallend auf der Ladenfläche, vier torkeln hinterher" zu gewährleisten. Aber wir wollen hier keine Vorurteile pflegen, ist es doch nur eine Minderheit, die den Vatertagsausflug zum alkoholischen Himmelfahrtskommando macht. Denken wir lieber an alle, die heuer hochverdient, weil inzwischen vielleicht schon zweimal Vater geworden, zum ersten Mal dabei sind.
Papas Streifzug mit Freunden durch die freie Natur ist einfach Kult, solange er sich nicht im freien Fall Richtung Flaschenboden bewegt. Ähnlich wie der Valentinstag, der - Heiliger Valentin hin oder her - erst von den Blumenhändlern in Schwung gebracht wurde, hat auch der Vatertag mit den Brauereien eine Interessengemeinschaft im Rücken, die gute Laune bekommt, wenn andere in Bierlaune sind.
Die Rechtfertigung: gut für die Umwelt
"Gut, wenn wir heimische Wirtschaft und Wirtschaften unterstützen können", lassen wir als Rechtfertigung für den feuchtfröhlichen Herrentag mal ganz locker durchgehen. Wir wissen zwar nicht, ob regional angetrunkene Kopfschmerzen sich schneller verflüchtigen, aber sie sind ganz bestimmt gut für die Umwelt.