An schlechten Nachrichten ist ja derzeit kein Mangel. Passend zum Start der wärmeren Jahreszeiten hat jetzt auch noch der Eis-Info-Service – kurz E.I.S. – der deutschen Marken-Speiseeis-Hersteller mitgeteilt, dass der Eisverbrauch der Deutschen im Jahr 2021 massiv eingebrochen ist – um zwar stolze 6,9 Prozent von rund 578 Millionen Litern in 2020 auf nur noch knapp 538 Millionen Liter in 2021. Schuld daran waren laut E.I.S. natürlich Corona sowie das unbeständige Wetter im vergangenen Sommer.
Pro Kopf statistisch noch 113 Kugeln im Jahr
Zwar hat damit jeder und jede Deutsche rein statistisch immer noch stolze 113 Kugeln Speiseeis verdrückt. Dennoch ist der Rückgang auch deshalb bedenklich, weil es offenbar nicht nur eine billige Selbstrechtfertigung ist, zu behaupten, dass der Verzehr der gefrorenen Kalorienbomben zum persönlichen Wohlbefinden beiträgt.
Dass Eis essen glücklich macht, ist nicht nur eine billige Selbstrechtfertigung
Jedenfalls haben die seit unzähligen vor allem gegen Deutschland verlorenen Fußball-Elfmeterschießen in der Glücksforschung umtriebigen Engländer in einer wissenschaftlichen Studie festgestellt, dass schon ein Löffel Vanilleeis ausreicht, um Genusszentren im Gehirn einzuschalten, die auch bei einem Lottogewinn aktiviert werden – oder bei einem Tor der eigenen Fußball-Nationalmannschaft.
Eis zu essen macht also glücklich – was gerade in diesen unglücklichen Zeiten wichtiger denn je ist. Wer trotzdem noch aus Furcht vor der unbarmherzigen Badezimmerwaage vor einem Besuch der nächsten Eisdiele zurückschreckt, dem sei ein Satz des italienischen (!) Renaissance-Humanisten Giovanni Boccaccio ans Herz gelegt: "Es ist besser, zu genießen und zu bereuen, als zu bereuen, dass man nicht genossen hat."