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Unterm Strich
Glosse am Morgen: Comics, Lego und andere hochriskante Wertanlagen
Wenn nach Hamsterkauf, Heimfahrt und Heizen noch ein paar Groschen übrig bleiben – wohin damit? Unser Autor kennt Alternativen fürs Geld.
Money, Money, Maibock: Der 'Anlageprospekt' von Gerhard Polt rät zum Getränk, bei dem acht Prozent garantiert sind.
Foto: Thinkstock | Money, Money, Maibock: Der "Anlageprospekt" von Gerhard Polt rät zum Getränk, bei dem acht Prozent garantiert sind.
Andreas Frei
 |  aktualisiert: 10.05.2022 02:28 Uhr

Wenn nach Haferflocken-Hamstern, Heimfahren und Heizen noch ein paar Groschen zum Sparen übrig bleiben – wohin dann damit? Die Welt der Aktien ist für viele noch immer ein schwarzes Loch und der Immobilienmarkt leergekauft. Die Inflation hat den heimischen Sparstrumpf längst aufgefressen und selbst die Sparkasse des Vertrauens im Kleingedruckten Negativzinsen für größere Guthaben auf dem Girokonto angekündigt. Logo, dass jetzt die windigen Herrschaften mit den großen Renditen und den noch größeren Versprechen und den noch, noch größeren Luftschlössern vor der Tür stehen. Null Sicherheit, viel Risiko, megaviel Lässigkeit.

Alternativen zur einsamen Insel: Modelleisenbahn und Lego

Die einsame Insel etwa. Schon ab 117.000 Euro, ködert ein Verkäufer. Doch Obacht: Lieber eine mit Zelt unter nackten Kokospalmen als mit voluminöser Villa, rät er. Weil die müsse für viel Geld gepflegt werden. Mindestens eine Nummer kleiner: die Modelleisenbahn als Wertanlage.

Auch da – alles unsicher. Jörg Iske, Marketingleiter von Märklin, sagt, man solle nur das kaufen, was einem selbst gefällt. "Dies kann sich dann als Trend herausstellen, bei dem man mit dabei ist." Puhhh! Noch kleiner: Lego. Sets von Star Wars beispielsweise. Doch werden sie neu aufgelegt, kann der Wert schnell in den Keller rauschen. "Das ist hochspekulativ", warnt Thomas Nickolaus, Vorstandsmitglied des bayerischen Legosammlervereins Bricking Bavaria.

Allerletzte Alternative: Comics in Erstauflage oder die Garantie für acht Prozent

Ein letzter Versuch. In Deutschland soll es etwa 100 Comics geben, die jeweils 1000 Euro oder mehr wert sind. Meist Erstauflagen. Aber wer weiß, was in ein paar Jahren ist?

Bleibt halt doch nur der Maibock. Im "Anlageprospekt" von Welterklärer Gerhard Polt wird das so beschrieben: "Beim Bock woas i, wos i hob. Do hob i meine acht Prozent, die krieg i bei koaner Sparkass!"

 
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