Der August hat nicht mehr viele Tage, dann nähert sich der Sommer seinem Ende. Die WhatsApp-Server kühlen wieder etwas ab, nachdem sie wochenlang Millionen von Urlaubsbildern um die Welt geschickt haben. Auch wir standen in der Hitze dort, wo James Bond einst den Geheim-Code eingab, um an das Geld aus Casino Royal zu kommen und wo schon Anakin Skywalker seiner Padme einen Starwars-Kuss gegeben hat. Unser Herz klopfte, als wir ein sinnloses Selfie vom Original-Drehort in den Whatsapp-Status stellten.
Aufstieg und Fall eines Fernseh-Kochs
Alles nur noch Erinnerung. Wir sitzen wieder am Schreibtisch und suchen missgelaunt nach Pointen, die den urlaubslosen Rest des Jahres erträglicher machen. Wir denken an Alfons Schuhbeck, den Botschafter der Ingwerknolle im Leitungswasser gegen jeden Kater. Der gefallene Stern verbringt jetzt einen längeren Urlaub vom Münchner Jet-Set-Leben. Die einzige Frage, die uns zu dieser Geschichte in den Sinn kommt: Warum hat Schuhbeck nie auf Anti-Haft-Pfannen gesetzt?
Natürlich witzeln die Leute jetzt, er könne in der Gefängnis-Küche arbeiten. Der strafende Charakter bliebe dann wohl nur erhalten, wenn er Johann-Lafer-Rezepte nachkochen müsste.
Pauschalurlaub gibt's nicht auf Bewährung
Aber sei's drum: Schuhbecks Haft wird enden wie bei unser einem der Pauschalurlaub. Bis dahin kann die Erkenntnis reifen, dass das Unwesen der allgegenwärtigen Fernsehküchen im Gegenzug die Höchststrafe für uns Zuschauer ist.
Es ist einfach nur widerlich, egal, um welchen Menschen es sich handelt, sich über ihn derart lustig zu machen.
Ohne Verfehlungen wäre er nicht da, wo er jetzt ist! Aber dieses Nachtreten, zur Schau stellen, sich lustig darüber machen, das ist würdelos.