Die Idee klang verwegen: 2016 hatte Bayern bei einem Treffen mit seinen weltweiten Partnerregionen vorgeschlagen, gemeinsam Mini-Satelliten zur Erdbeobachtung ins Weltall zu bringen. Der Plan fußte auf einem Projekt von Professor Klaus Schilling vom Institut für Telematik an der Universität Würzburg. Nach Auskunft der Bayerischen Staatskanzlei ist das Projekt nun in trockenen Tüchern: Auf einer Partner-Konferenz im kanadischen Quebec einigten sich die Partnerregionen auf eine Finanzierung von insgesamt elf Mini-Satelliten.
Die internationale Kooperation funktioniere dabei vorbildhaft, sagte Bayerns neuer Digitalminister Georg Eisenreich (CSU) gegenüber dieser Redaktion: „Oberösterreich bringt wissenschaftliche Expertise ein, Sao Paulo kümmert sich um den Test der Technik, Shandong schießt die Satelliten ins All und Bayern koordiniert das Projekt.“
Drei der elf Satelliten sollen zudem mit rund zwei Millionen Euro Förderung des Freistaats am Würzburger Institut für Telematik gebaut werden. „Kleinst-Satelliten sind heute keine Spielerei mehr, sondern kommerziell sehr erfolgreich“, erklärt Professor Schilling. Sie könnten bei Umweltkatastrophen eingesetzt werden, bei der Verbesserung der Kommunikation oder bei der Überwachung interkontinentaler Transporte aus dem All.
Im Netzwerk der Partnerregionen ist Bayern mit sechs wirtschaftlich starken Regionen auf der ganzen Welt verbunden: Mit Oberösterreich, Sao Paulo in Brasilien, Quebec in Kanada, Georgia in den USA, Westkap in Südafrika und Shandong in China. Das Netzwerk soll als Plattform für vertiefte politische und wirtschaftliche Zusammenarbeit dienen.