Eine plausible Erklärung für alle Dieselfahrer, Umweltschützer, Energieverbraucher und sonstige, die sich vom Staat in ihrer Problemlösung gegenüber der Großindustrie und all den anderen Lobbyisten ungerecht behandelt fühlen, zeigt für mich eindeutig der Bericht in der Silvesterausgabe Ihrer Zeitung über die Parteispenden an die einzelnen politischen Parteien. Ich würde die großzügigen Geldgeschenke nicht als Spendengelder, sondern als Bestechungsgelder deklarieren. Diese Gelder wurden in erster Linie von den Mitarbeitern erwirtschaftet, deren Arbeitgeber bei jeder Lohnverhandlung diese Großzügigkeit mit der Begründung, dass solche Maßnahmen in erster Linie Arbeitsplätze kosten, vermissen lässt. Es wäre ein schlechter Geschäftsmann und für seinen Arbeitgeber untragbar, wenn er das eingesetzte Kapital am Ende ohne jegliche Rendite vergeudet hätte. Es gilt auch hier das Prinzip: Eine Hand wäscht die andere. Und was aus der Sicht der einzelnen Politiker nicht zu vernachlässigen ist, bietet oftmals die Großindustrie am Ende der politischen Laufbahn noch einen attraktiven und hoch dotierten Arbeitsplatz. Was ich jedoch aus der Sache gelernt habe: vielleicht sollte ich zukünftig meinem Briefträger oder den Müllmännern oder sonstigen mir im Laufe des Jahres liebgewonnenen Dienstleistern, die kleine Zuwendung an Weihnachten schon ab dem Sommer in Ratenzahlungen zukommen lassen, denn hier versteht der Arbeitgeber keinen Spaß.
Jürgen Backmund, 97209 Veitshöchheim