Zeigen, dass die Demokratie stärker ist
Zum Artikel "Bunter Protest gegen Rassismus" (2.5.):
Vielen Dank für die ausführliche Berichterstattung zu den Demonstrationen am 1. Mai. Ich selbst war an dem Tag ganztägig in der Innenstadt. Viele Tausend Würzburger feierten ein gelungenes Fest der Demokratie, gleichzeitig mussten sie aber erhebliche Einschränkungen ihrer Bewegungsmöglichkeiten in Kauf nehmen, um Rechtsradikalen ihnen ihr vom Gericht zugestandenes Recht zu demonstrieren, zu ermöglichen. Die Entscheidung der Polizei, die Trennung der beiden Demonstationen durch weitläufige Absperrungen zu garantieren, greift tief in die Rechte der Bürger ein, war aber in dem Fall die einzig richtige. Nur so konnte verhindert werden, dass bis zu 350 aufgeheizte Rechsradikale die Möglichkeit hatten, ihre widerlichen Parolen - die ich als Betroffener in der Semmelstrasse selbst hören musste - vor weiterem Publikum zu äußern. Dadurch hatten sie keine Möglichkeit, gegen die friedlichen Demonstranten des Festes für Demokratie handgreiflich zu werden, und sich später unter ihresgleichen womöglich noch rühmen könnten, ihre Meinung vor Ort mit den Fäusten verteidigt zu haben. Der Auftritt der Rechtsextremisten hat wieder einmal gezeigt, dass ein Verbot der NPD und ähnlicher Gruppierungen unbedingt notwendig ist, und dass es Aufgabe der Polizei und der Gesellschaft ist, auf solchen Veranstaltungen auch Beweismaterial ohne den Einsatz von V-Männern zu sammeln, um in Zukunft solche Auftritte von vorneherein verbieten zu könne. Bis dahin müssen wir - auch wenn es weh tut - solche Veranstaltungen aushalten und zeigen, dass die Demokratie stärker ist.
Gerhard Müller, 97218 Gerbrunn
Gerhard Müller, 97218 Gerbrunn
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sie stärker. Was ist mit der schweigenden Mehrheit von ca. 92.000 Würzburgern?