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Wo bleibt die viel gepriesene Stärkung des ländlichen Raumes?
Zum Artikel „Kommt millionenschwerer Behörden-Neubau?“ (28.9.):
Redaktion
 |  aktualisiert: 16.12.2021 16:21 Uhr

Was würde besser nach Kitzingen passen und dort strukturpolitisch wirken als ein Amt für Ländliche Entwicklung? Dies hat immerhin 185 Mitarbeiter. Nein, diesen kann man keinesfalls zumuten, in eine ländliche Region zu ziehen, für deren Entwicklung das Amt zuständig ist! Man findet sogar am dicht bebauten Hubland in Würzburg Platz für einen Neubau für dieses Amt: „Hauptsache, wir kommen aus dem alten Gebäude raus und bleiben in Würzburg“, wird der Personalratsvorsitzende Schwab zitiert! Stattdessen wird das Staatsarchiv mit seinen 17 Planstellen mit millionenschwerem Aufwand nach Kitzingen verlegt, obwohl es dort keinerlei institutionelle Anbindungen dafür gibt, es zudem schwer erreichbar ist: Ein Neubau auf dem Hubland hätte es aber mitten in universitären Forschungseineinrichtungen und dazu verkehrsgünstig platziert!

Prof. Dr. Winfried Schenk, 97074 Würzburg

Wegen der anstehenden Sanierung des Amts für Ländliche Entwicklung (ALE) heißt es unisono, „Hauptsache, wir bleiben in Würzburg.“ In wundersamer Weise „flutscht“ die Planung wie am Schnürchen: Zupasskommend gibt die IMBY Neubauflächen am Hubland frei, das Staatliche Bauamt hat das Ganze schon positiv durchgerechnet, das Ministerium signalisiert sein OK. Die regierende Partei spricht von „klassischer Win-Win-Situation“. Freilich wo bleibt Markus Söders viel gepriesene Stärkung des ländlichen Raumes, wenn noch nicht einmal das ALE, das sich ja genau damit beschäftigt, zu eben dieser Strukturstärkung aufs Land verlegt werden soll? Auffällig anders springt man mit dem Würzburger Staatsarchiv um: Bei der sinnwidrigen, regelrecht forschungs- wie universitätsfeindlichen und keinesfalls zukunftsweisen Archivverlagerung nach Kitzingen blockt die Regierungsseite immer wieder ab: Am Hubland sei angeblich kein Fleckchen mehr frei. Kitzingen benötige einfach eine Infrastrukturmaßnahme, dies schon aufgrund der gerade einmal 17 Planstellen im Archiv, so die wohlfeilen Suggestionen. Beim ALE spricht man wegen Umzugs von möglichster Schonung der Mitarbeiter vor Zumutungen. Gegenüber dem Staatsarchiv heißt es eiskalt: Ab nach Kitzingen! Das alles ist verfehlte Landesplanung der alleinherrschenden Partei: Würzburg braucht den umfassenden Behördensitz der Regierung von Unterfranken – und Kitzingen eine angemessene Lösung, nicht aber bloße Problemverschiebungen.

Dr. Winfried Romberg, 97084 Würzburg Weitere Leserbriefe finden Sie im Internet unter www.mainpost.de

 
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  • E. B.
    Herr Schenk und Herr Romberg
    sprechen mir aus der Seele!
    So ein Irrsinn, mit der Verlegung nach Kitzingen. Und für den Wissensstandort Würzburg.
    Ich kann mir vorstellen, dass jeder, der so denkt, die CSU nicht mehr wählt. Und das sind nicht wenige...
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