Die Main-Post erinnert wie jedes Jahr an Persönlichkeiten aus Politik, Film oder dem Sport, die im vergangenen Jahr verstorben sind. Neben Norbert Blüm (ehemaliger Bundesminister für Arbeit und Soziales), dem Künstler Christo oder dem Fußballstar Diego Maradona wird noch zahlreicher anderer Prominenter gedacht. Zu Recht – sie alle haben „mit ihren Filmen, Büchern oder ihrem politischen Wirken ein lebendiges Erbe hinterlassen“. Doch wo bleiben dabei die Frauen? Neben 36 Porträts von Männern finden sich gerade mal sechs Fotos weiblicher Verstorbener. Haben sie in ihrem Leben weniger Wichtiges geleistet? Was ist beispielsweise mit der Kinderbuchautorin Gudrun Pausewang, Trägerin zahlreicher Literaturpreise, die sich mit ihren Büchern unter anderem gegen den Nationalsozialismus wandte? Wo bleibt in der Aufzählung die Schauspielerin Sonja Ziemann – der älteren Generation aus vielen Filmen der 50er Jahre bekannt, später auch in zahlreichen Fernsehrollen zu sehen, Trägerin des Filmbandes in Gold und des Bambi? Oder die Journalistin und Herausgeberin der Münchner „Abendzeitung“ Anneliese Friedmann, die auch für ihre oft kritischen Artikel mit dem Henri-Nannen-Preis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet wurde? Dies sind nur drei Beispiele für Frauen, die es ebenfalls verdienen, in unserer Erinnerung zu bleiben. Natürlich können auf einer Seite nur einige Verstorbene des vergangenen Jahres gewürdigt werden. Aber mit nur wenig Rechercheaufwand hätte man den Eindruck verhindern können, dass es wieder einmal größtenteils die Männer sind, die Erwähnenswertes leisten.
Barbara Jenkner, 97762 Hammelburg
herzlichen Dank für Ihren Leserbrief! Sie sprechen mir mit Ihrer Erinnerun aus dem Herzen.
Grüße von Helga Henschel aus Karlstadt