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Wir sollten ein wenig vorsichtiger sein mit dem Begriff „Messias“
Zur Berichterstattung über die Landtagswahl im Saarland:
Redaktion
 |  aktualisiert: 20.04.2017 03:46 Uhr

„Mit uns geht die neue Zeit!“, so heißt es im Lied der Internationalen. Nun soll es also ein „Messias“ hinkriegen. Das Rechenbeispiel anlässlich der Wahl an der Saar heißt nun: 100 Prozent in der Bundespartei; 100 Prozent bei Wahl zum Spitzenkandidat in NRW. Das macht zusammen nach der Wahl im Saarland: 5,1 Prozent mehr für den politischen Gegner. Vielleicht sollten wir (Medien, Öffentlichkeit und Parteien) ein wenig vorsichtiger sein mit dem Begriff „Messias“! Zum einen gedenken wir Christen in diesen Tagen dessen, was der „wahre“ Messias für die Welt getan (sein Leben hingegeben für alle, die an ihn glauben). Zum anderen müssen Überhöhungen zwangsläufig scheitern!

Wolfgang Zopora, 97285 Tauberrettersheim

Folgt auf den Schulz-Hype jetzt der Saarland-Effekt? Obwohl der Heilsbringer bisher so viel gewonnen hat, als wären Psychologieprofessoren auf seiner Gehaltsliste, platzte der erwartete Machtwechsel knapp an der Grünenschwäche. „Wasserläufer“ sollten vielleicht eher eine Sekte gründen als den Politikzirkus zu stemmen, wie die Erfahrungen mit Trump zeigen. Was Demokratie ist, bestimmen schließlich nur die Gewählten, die sich manchmal auch für Auserwählte halten.

Die Befürchtung, dass die Roten mehr wegnehmen würden, setzt sich einfach fixer durch, als alte Gerechtigkeitsutopien mit der unterschlagenen Rückseite der Medaille. Für falsche Entscheidungen gibt es keine „Pille danach.“

Heinz Paulig, 97711 Maßbach

Es wird überliefert, dass im „präfaktischen“ Indien Hohepriester tätig waren, die allmorgendlich ein Ritual vollführten, mit dem man die Sonne hinter dem Horizont hervorlockte. Wer wollte diesen Kausalzusammenhang bestreiten? 3000 Jahre später, mittlerweile im „postfaktischen“ Deutschland angekommen, erklären uns die Hohepriester der Meinungsbildung im Land, dass ein ominöser Schulz-Effekt existiert, der sich aber in der Saarland-Wahl nicht manifestierte, weil die Angst vor Rot-Rot-Grün in der Bevölkerung zu groß war. Wer wollte diesen Kausalzusammenhang bestreiten?

Michael Wehner, 97526 Sennfeld

 
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